Letzte Aktualisierung: um 9:33 Uhr

Verwirrung

Green Airlines lässt Chalair verschwinden

Die neue deutsche Airline hat Chalair aus der Liste ihrer Partner gestrichen. Im Buchungssystem von Green Airlines ist plötzlich eine andere Fluglinie aufgeführt.

Verwirrspiel bei Green Airlines: Unverhofft flog die neue deutsche Fluggesellschaft an den vergangenen beiden Wochenenden nicht mit Turboprops ihrer französischen Partnerin Chalair. Die Flüge wurden mit kleinen Businessjets der Charterfirma Pad Aviation durchgeführt. Zu den Gründen will sich Green Airlines nicht äußern.

Chalair-Chef Alain Battisti gibt sich etwas redseliger und sagt gegenüber aeroTELEGRAPH, Green Airlines wolle aufgrund schwacher Nachfrage keine ATR mehr einsetzen. Seine Airline hat auch kleinere Flieger vom Typ Beechcraft 1900 in der Flotte. Battisti zeigt sich trotz anhaltender Krise zuversichtlich. Kein Wort von einem möglichen Ende der Kooperation.

Chalair von der Webseite verschwunden

Doch auf der Webseite von Green Airlines zeigte sich am Donnerstag (29. April) ein anderes Bild: Aus der Liste der Partner ist Chalair verschwunden – tags zuvor war sie dort noch aufgelistet. In der Flottenübersicht fehlt der früher gezeigte Kabinenplan von Chalair.

Wer einen Flug zwischen Paderborn und Sylt buchen will, bekommt für den 30. April und den 2. Mai erneut Pad Aviation mit ihren Businessjets als Fluggerät angezeigt. Ab dem 7. Mai ist allerdings Alsie Express mit ATR 72 aufgeführt. Also der Flugzeugtyp, der zuletzt von Chalair zur Verfügung gestellt wurde und zu groß war.

Dänen waren schon einmal eingeplant

Warum nun Alsie Express statt Chalair? Green Airlines war am Donnerstagabend für eine Anfrage nicht erreichbar. Auf der Webseite war zeitweise zu lesen: «Wir stellen aktuell unsere Flugnummern um und sind danach für Flüge ab dem 7. Mai wieder voll buchbar.» Chalair-Chef Battisti zeigte sich gegenüber aeroTELEGRAPH überrascht.

Tatsächlich hatte Green Airlines einst mit der dänischen Air Alsie und deren Tochter Alsie Express zusammenarbeiten wollen. Allerdings wechselte sie noch vor dem Start zu Chalair. Die französische Airline führte – abgesehen von den vergangenen beiden Wochenenden – den Flugbetrieb für Green Airlines durch. Die sympathische wie kompetente Cockpit- und Kabinencrew der Franzosen überzeugte beim Erstflug Ende März.

Kooperation auch mit German Airways

Mitte April gab Green Airlines außerdem bekannt, künftig auch zwei Embraer E190 von German Airways im Wet-lease einzusetzen. Eine der Maschinen soll in Paderborn stationiert werden, eine im niederländischen Groningen. «Die Zusammenarbeit mit Chalair läuft weiter», betonte damals eine Sprecherin.

Schon vor der Bekanntgabe des E190-Leasings hatte Green Airlines Flüge von Paderborn nach Zürich für den September angekündigt. Zudem hieß es, man verhandele gemeinsam mit Chalair über eine Route nach Paris und hoffe auf Air France als Interlining-Partner. Zuletzt kündigte die virtuelle Airline dann gegenüber der Regionalzeitung Der Patriot an, im Sommer auch Mallorca sowie griechische Inseln von Paderborn aus anzufliegen.