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Sparprogramm für Billigairline

Eurowings fliegt in heftige Turbulenzen

Der harte Wettbewerb in Europa frisst Lufthansa die Gewinne weg. Besonders betroffen davon ist Eurowings. Auf die Billigairline kommt ein neues Sparprogramm zu.

Wenn ein Unternehmen am Sonntagabend eine Nachricht verbreitet, dann ist das selten ein gutes Zeichen. Das gilt auch für Lufthansa. Nach 22 Uhr versandte der deutsche Luftfahrtkonzern eine Gewinnwarnung. Der Vorstand erwarte für 2019 nur noch einen Betriebsgewinn (Ebit bereinigt) von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro, heißt es darin. Noch im März hatte er mit 2,4 bis 3,0 Milliarden gerechnet. Und 2018 erarbeitete man noch 2,8 Milliarden Euro.

Während die Lufthansa-Gruppe mit ihren Töchtern Austrian Airlines, Lufthansa und Swiss auf der Langstrecke – vor allem nach Nordamerika und Asien – gutes Geld verdient, läuft es im Europaverkehr aller Konzernairlines schlecht. Das Plus aus den Überseerouten wird durch Verluste bei den kürzeren Strecken zu einem großen Teil weggefressen. Der Vorstand spricht von einem «Preisverfall im Europaverkehr, der durch marktweite Überkapazitäten und aggressiv wachsende Billigkonkurrenten ausgelöst» worden sei.

Bald wird Sparprogramm bekannt gegeben

Besonders unter die Räder kommt in diesem Wettbewerbsumfeld Eurowings, wie der Vorstand von Lufthansa in der Pressemitteilung vom 16. Juni ausführt. Die konzerneigene Billigairline rechne für die Monate April bis Juni mit einem «deutlichen Rückgang der Stückerlöse». Besonders unangenehm ist, dass die eingeleiteten Sparmaßnahmen zugleich weniger schnell anschlagen, als erwartet. Daher geht die Schere zwischen Erlösen und Kosten bei Eurowings auf – mit entsprechend negativen Folgen für die Profitabilität.

Noch im März hatte der Lufthansa-Vorstand mit einer schwarzen Null auf Stufe des Betriebsgewinns gerechnet. Jetzt rechnen die Manager mit einer negativen Marge von minus vier bis minus sechs Prozent. Deshalb habe die Führung von Eurowings «weitere Turnaround-Maßnahmen beschlossen». Sie würden in Kürze vorgestellt. Man werde zugleich die «führende Marktpositionen im harten Wettbewerb weiterhin konsequent verteidigen».