Absturz in KolumbienGerüchte um Treibstoffknappheit der Avro

Der Pilot der in Kolumbien abgestürzten Avro RJ85 meldete Elektronik-Probleme. Einer Frage wird vertieft nachgegangen: Hatte der vom Fußballclub Chapecoense gecharterte Jet genug Treibstoff an Bord?

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

In Brasilien wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Sieben Tage lang werden keine Fußballspiele mehr ausgetragen. Der Absturz des Flugzeuges des Vereins Chapecoense Real hat das größte Land Südamerikas tief getroffen.

Die Avro RJ85 der bolivianischen Charterfluggesellschaft Lamia mit dem Kennzeichen CP-2933 war am Montagabend (28. November) mit 77 Menschen an Bord* kurz vor der Landung in Rionegro bei Medellín abgestürzt. Nach offiziellen Angaben aus Kolumbien kamen dabei 71 Menschen ums Leben. Im Zeitpunkt des Unfalls regnete es und es hing Nebel über der Gegend. Der Flughafen war aber normal geöffnet. Das Wetter wird als Unfallursache daher ausgeschlossen.

Offenbar keine Brandspuren

Klar ist bislang nur, dass der Pilot von Flug LMI2933 bei den Lotsen des Aeropuerto Internacional José María Córdova von Rionegro bei Medellín kurz vor 21:54 Uhr eine vorgezogene Landeerlaubnis gebeten hatte. Dabei berichtete er gemäß Alfredo Bocanegra, dem Leiter der kolumbianischen Luftfahrtbehörde Aeronáutica Civil, von heftigen Problemen mit der Elektronik. Kurz danach brach der Kontakt zum Flieger ab.

Gerüchteweise wird in Kolumbien von Treibstoffknappheit als möglichem Auslöser gesprochen. Darauf deute hin, dass am Unfallort keinerlei Brandspuren zu sehen seien. Avro RJ85 haben bei voller Beladung eine Standardreichweite von 2960 Kilometern. Bei speziellen Konfigurationen und mit Zusatztanks können gemäß Angaben des Herstellers BAE Systems auf Kosten der Nutzlast nochmals rund 1800 Kilometer dazukommen. Das würde für die Strecke von Santa Cruz nach Medellin nur knapp reichen. Sie beträgt Luftlinie 3.000 Kilometer.

Gab es einen Tankstopp?

Gemäß Behördenchef Bocanegra hat das abgestürzte Flugzeug aber nicht die Reichweite für einen Nonstopflug gehabt. «Eine Auftankung wäre nötig gewesen», sagte er zum Rundfunksender Caracol Radio. Das sei nur ein Thema der Untersuchung. «Wir müssen herausfinden ob es einen Tankstopp gegeben hat oder nicht», so Bocanegra.

Wie immer gilt auch hier: Noch ist es zu früh um irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Es handelt sich lediglich um offene Fragen. Die Black Boxes der Maschine sind inzwischen jedenfalls unversehrt gefunden worden.

Mehr zum Thema

ticker accident crash absturz

Vier Tote bei Flugzeugabsturz im kolumbianischen Amazonasgebiet

Eine Boeing 707 von Avianca im Jahr 1978.

Wie gut kennen Sie die südamerikanische Luftfahrt?

Umsteigen von der Lang- auf die Kurzstrecke in Amsterdam: Viele Flieger, viele Ziele.

KLM-Passagierinnen landen an falschen Flughäfen

Avianca-Jet: Bald wieder in Caracas zu sehen.

Avianca fliegt wieder nach Venezuela

Video

Weihnachtsspot 2025 von Aena: Elfen spielen eine zentrale Rolle.
Weihnachtsfilme sollen berühren – nicht verkaufen. Erfolgreich sind jene Fluglinien und Flughäfen, die Emotionen wecken, ohne ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren. Wer das 2025 schafft - und wer nicht.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 737-800 vom KLM: Die PG-BXK wird zerlegt.
Rund 25 Jahre war die Boeing 737-800 mit der Kennung PH-BX für die niederländische Nationalairline unterwegs. Nun wird sie zum Ersatzteilspender - als Premiere für KLM.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies