Flugzeug von Niki: Was wird aus der Airline?
Deal mit IAG gefährdet

Gerichtsbeschwerde belastet Niki-Verkauf

Ein Fluggastrechte-Portal will das Insolvenzverfahren gegen Niki nach Österreich holen. Der vorläufige Insolvenzverwalter sieht dadurch den Deal mit IAG in Gefahr.

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Unmittelbar nachdem Lufthansa Mitte Dezember die Übernahme von Niki abgesagt hatte, stellte die österreichische Air-Berlin-Tochter beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Ende Dezember fand sich mit der British-Airways-Mutter IAG dann doch noch ein Käufer. Nun regt sich jedoch Widerstand: Das österreichische Fluggastrecht-Portal Fairplane hält das Gericht für nicht zuständig und will das Insolvenzverfahren nach Österreich holen, wo Niki gegründet wurde und ihren Sitz hat. Es legte Beschwerde ein.

«Mit der Zuständigkeit eines österreichischen Gerichts wäre die Gefahr eines latenten Interessenskonflikts mit dem bereits laufenden Insolvenzverfahren am Amtsgericht Charlottenburg vom Tisch», so Fairplane. «Allein durch diese Trennung kann sich womöglich ein höherer Haftungsfonds für die Gläubiger von Niki ergeben.» Bei dem Hinweis auf einen möglichen Interessenkonflikt geht es darum, dass Air Berlins Insolvenzverwalter Lucas Flöther auch Nikis vorläufiger Insolvenzverwalter ist.

«Der Verkauf droht zu platzen»

Ein Sprecher Flöthers erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters dagegen, im Fall von Kollisionen der Ansprüche von Air Berlin und Niki werde ein Sonderinsolvenzverwalter eingesetzt. Außerdem sei Niki nur als verlängerte Werkbank von Air Berlin tätig gewesen.

Dennoch zeigte sich Flöther besorgt:  «Wenn die Beschwerde gegen das Insolvenzverfahren in Deutschland Erfolg hat, gerät die Rettung von Niki insgesamt in Gefahr», sagte er gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Im Gespräch mit der Zeitung Die Presse erklärte auch Gerhard Weinhofer, Chef der österreichischen Creditreform und Insolvenzexperte: «Der Verkauf droht zu platzen.»

Erste Entscheidung wohl Donnerstag

Das Amtsgericht Charlottenburg teilte mit, vorbehaltlich möglicher Stellungnahmen von Beteiligten sei voraussichtlich mit einer Entscheidung im Laufe des Donnerstags (4. Januar) zu rechnen. Ein Fairplane-Sprecher sagte Reuters jedoch, man sei bereit, «den Rechtsweg auszuschöpfen». In den nächsten Schritten zuständig wären das Landgericht Berlin und danach der Bundesgerichtshof.

Fairplane hat laut eigenen Angaben Forderungen - eigene und die von Passagieren - in Höhe von 1,2 Millionen Euro gegen Niki. Neben der Beschwerde in Berlin brachte das Unternehmen auch einen Insolvenzantrag gegen Niki vor dem Landesgericht Korneuburg in Österreich ein.  «Vor nächster Woche gibt es keine Entscheidung zum Insolvenzantrag», erklärte ein Gerichtssprecher gegenüber APA.

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