Schon bevor die damalige Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Mai 2024 die Kontrollen an allen deutschen Außengrenzen anordnete, gab es an einer der kürzesten Landesgrenzen bereits Kontrollen. Diese Maßnahme ging allerdings nicht von der Bundesrepublik aus, sondern vom nördlichen Nachbarn Dänemark. Die Skandinavier kontrollieren bereits seit 2016 die 68 Kilometer lange Grenze zur Bundesrepublik.
Kritik hagelte es 2018, als Dänemark ankündigte, auf ganzer Länge einen Wildschweinzaun zu bauen, um die Afrikanische Schweinepest abzuwehren. Die aktuelle Maßnahme betrifft keine Bauern, sondern die General Aviation. Die dänische Luftverkehrsbehörde (CAA) will ein Sperrgebiet für die fast gesamte dänische Landesgrenze zu Deutschland einrichten. Ziel ist es, das Grenzgebiet besser per Drohne überwachen zu können.
5 Kilometer Sperrzone für 400 Meter Drohnenkorridor
Im Grenzgebiet soll auf dänischer Seite eine fünf Kilometer breite Pufferzone entstehen, allerdings sollen die Drohnen nur in einem 400 Meter breiten Streifen fliegen. Das Sperrgebiet soll bis zu einer Höhe von 1000 Fuß gelten, was auch den Sichtflugverkehr über die Grenze bei Wolken unterhalb von 1000 Fuß stark beeinträchtigt wird. Gleichzeitig bekommen die beiden Flugplätze auf dänischer Seite Tønder und Padborg Probleme, weil sie innerhalb der Sperrzone liegen.
Um das Gebiet durchfliegen zu können, müssen Pilotinnen und Piloten Kontakt mit der Flugsicherung des nahegelegenen Militärflugplatzes Skrydstrup aufnehmen. Dabei können Wartezeiten von bis zu zehn Minuten entstehen, bevor eine Freigabe erteilt wird.
Petition gegen Pläne
Die Pläne der Luftverkehrsbehörde (CAA) sehen vor, dass das das Sperrgebiet bereits im Oktober in Kraft treten soll. Zahlreiche Pilotenverbände und lokale Flugclubs protestieren gegen diese Pläne.
Der Aeroclub von Tønder hatte eine Petition gegen die Pläne organisiert. Kritikpunkt ist nicht die Überwachungspraxis an sich, sondern die geplante fünf Kilometer breite Pufferzone. Darin heißt es: «Es gibt keine Garantie, dass Sie das Gebiet betreten können, wenn es aktiviert ist. Die Polizei hat uns bestätigt, dass das Gebiet grundsätzlich das ganze Jahr über rund um die Uhr aktiv sein wird»
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