Die G-111T soll von neuen Motoren von Pratt & Whitney angetrieben werden.

WasserflugzeugDie legendäre Albatross kehrt zurück

Die in den 40er-Jahren entwickelte Grumman HU-16 Albatross soll ein Comeback erleben. Mit neuen Motoren soll sie bald wieder in Serie gebaut werden.

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Seit 62 Jahren wird die Grumman HU-16 Albatross nicht mehr gebaut. Das in den USA entworfene Amphibienflugzeug hatte 1947 den Erstflug. Danach wurde es bis in die 60er-Jahre an Kunden ausgeliefert, die hauptsächlich im militärischen Bereich lagen.

Acht der Flieger, die sowohl an Land als auch im Wasser starten können, wurden  auch von der deutschen Marine betrieben, 1972 aber ausgemustert. Mit der G-111T gab es neben der HU-16 auch eine zivile Version. Wirklich erfolgreich war sie nie. Das will ein australisches Unternehmen ändern.

Neue Triebwerke für altes Flugzeug

Bereits vor vier Jahren hat sich die Amphibian Aerospace Group die Musterzulassung für beide Modelle gesichert. Jetzt macht die Firma ernst und plant, die G-111T wieder auferstehen zu lassen – mit neuen Triebwerken von Pratt & Whitney. Der Turboprop-Motor PT6A-67F soll das Kultflugzeug antreiben. Dafür hart die Firma eine ergänzende Musterzulassung geplant, die von der australischen Zivilluftfahrtbehörde Casa und der amerikanischen FAA erteilt werden soll.

Die G-111 und die HU-16 werden beide von Wright Aeronautical-Kolbentriebwerken angetrieben. Die Umrüstung auf PT6A-67F soll dem Flugzeug mehr Reichweite, Leistung, Nutzlast und eine höhere Treibstoffeffizienz verleihen, zitiert das Portal Smart Aviation Asia Pacific Khoa Hoang, den Vorsitzenden von Amphibian Aerospace.

Auch Anpassungen im Cockpit

Man habe sich für das PT6 entschieden, weil es sich um eine bewährte Triebwerksplattform in einem maritimen Umfeld handelt. Es gibt viele Wasserflugzeuge, wie etwas die DHC-6 Twin Otter von Viking Air, die vom PT6 angetrieben werden. In zwei Jahren erwartet Hoang die Zulassung, in drei bis vier Jahren will er die Albatross mit neuen Triebwerken in Serie produzieren.

Auch in der Pilotenkanzel des Fliegers sollen einige Anpassungen erfolgen. Weitgehend soll es ein analoges Cockpit bleiben. Aber es werden einige digitale Fluginstrumentenanzeigen eingebaut.

Drei Versionen geplant

In vier Versionen soll es die neue Albatross geben. Die Fracht-Passagier-Kombination soll 28 Passagiere plus 3 Besatzungsmitglieder und Gepäck in einer Kabine mit Bordküche und Toilette fassen. Ein Evakuierungsflugzeug soll für den Transport von bis zu zwölf Krankentragen mit einfachen Patientenüberwachungssystemen geeignet

Eine anspruchsvollere Version kann nur vier bis sechs Krankentragen fassen, aber hat Kapazität für anspruchsvollere medizinische Überwachungs- und Behandlungsmöglichkeiten.

Zuletzt soll es noch die Version Search and Rescue etwa für Küstenwachen oder Polizeikorps geben - fähig für Einsätze von bis zu zwölf Stunden am Stück, erweiterbar auf 20 Stunden mit externen Treibstofftanks, ausgestattet mit Missionssystemen und Sensoren, die auf spezifische Kundenanforderungen zugeschnitten sind.

Auch China arbeitet an Amphibienflugzeug

Im Zweiten Weltkrieg spielten Amphibienflugzeuge und Wasserflugzeuge eine wichtige Rolle. In den vergangenen Jahrzehnten wurden sie allerdings immer seltener genutzt. Doch Amphibian Aerospace ist nicht das einzige Unternehmen, dass daran glaubt, dass Flugzeuge, die auf dem Wasser landen können, ein Comeback erleben.

Denn: Die Art von Fliegern bietet mehr Flexibilität und ermöglicht es, auch unwirtliche Gebiete anzufliegen, wenn dort zum Beispiel eine entsprechende Wasserfläche vorhanden ist. Viele abgelegene Regionen ohne richtige Flugplätze könnten zudem von ihnen profitieren. Auch China entwickelt derzeit ein Amphibienflugzeug – die Avic AG600 führt bereits Testflüge durch. 

Reichweite bis weit ins Südchinesische Meer

Mit einer Reichweite von 4500 Kilometern könnte das chinesische Flugboot einen Großteil des Südchinesischen Meers erreichen. Seit Jahren streitet sich die Volksrepublik mit Anrainerstaaten und den USA um das Gebiet, das als wichtige Handelsroute gilt. Die Ansprüche an das Gebiet versucht China mit zunehmender Militärpräsenz und dem Bau von Flughäfen zu untermauern.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Bilder der neuen – und der alten Albatross.

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