Letzte Aktualisierung: um 16:27 Uhr

Avic AG600

Es geht voran mit Chinas Flugboot

Das Amphibienflugzeug ist ein wichtiges Projekt für China. Nach einigen Corona-bedingten Problemen macht die Avic AG600 nun wieder Fortschritte.

Die Entwicklung der Avic AG600 wurde vergangenes Jahr abrupt unterbrochen. Da der Prototyp sowie der Hersteller in der Provinz Hubei sitzen, die vom Coronavirus heimgesucht wurde, stoppten die Arbeiten zu Beginn 2020. Im April nahm man die Testflüge wieder auf und kurz darauf startete das Flugboot erstmals auf dem Meer.

Nachdem das Wasserflugzeug in den letzten Jahren immer wieder wichtige Meilensteine erreicht hatte, steht nun ein weiterer großer Punkt in der Entwicklung der Avic AG600 an. Für das dritte Testflugzeug befinden sich eine neue Nase sowie neue Rumpfsektionen in der Fertigungsphase.

Iron Bird in der Testflotte

Mit den neuen Bauteilen kann der Hersteller weitere Daten sammeln, um die Effizienz der Avic AG600 im Wasser als auch an Land zu steigern. Neben der dritten Maschine stößt auch der sogenannte Iron Bird zur Testflotte hinzu. Das ist ein exakter Nachbau aller Leitungen, Pumpen und Systemen der Maschine, oft stehen diese in einer Halle und ähneln dem echten Flugzeug auf den ersten Blick nur wenig.

Damit kann man dann etwa Flüge simulieren und untersuchen, wie diese Komponenten sich in Extremsituationen verhalten. Auch Flugzeughersteller nutzen solche Iron Birds, um Daten für Flugzeuge zu gewinnen und Systeme zu testen. Für den Airbus A350 wurde dieser bereits 2011 angefertigt, noch drei Jahre vor dem Erstflug.

Einsatz an Wasser und Land

Der chinesische Amphibienflieger Avic AG600 hat eine Länge von 39 Metern. Das größte zeitgenössische Flugboot der Welt übertrifft damit sogar den Airbus A320. Zum Einsatz kommen soll der Flieger an Land sowie auch im Wasser. Als Löschflugzeug können Waldbrände bekämpft werden und das Militär kann es für Rettungsmissionen auf dem Wasser einsetzen.

Mit einer Reichweite von 4500 Kilometern kann die Avic AG600 einen Großteil des Südchinesischen Meers erreichen. Seit Jahren streitet sich die Volksrepublik mit Anrainerstaaten und den USA um das Gebiet, das als wichtige Handelsroute gilt. Die Ansprüche an das Gebiet versucht China mit zunehmender Militärpräsenz zu untermauern.