Verschiedene Kameras lassen den Roboter sehen.
Test in den USA

Der Kopilot ist ein Roboter

Noch klingt die Vorstellung eines Roboterpiloten absurd. Doch erste erfolgreiche Tests laufen bereits. Und wollen Vorteile von automatisierten Crews aufzeigen.

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Menschen machen Fehler. Und gerade in der Luftfahrt kann das tödliche Folgen haben. Müdigkeit, Panik, Irrationalität  – all die Eigenschaften, die Menschen menschlich machen, können sich Piloten eigentlich nicht erlauben… und können sie trotzdem nicht verhindern. Dennoch ist die Vorstellung eines Cockpits ohne menschlichen Piloten hinter dem Steuer für viele noch absolut abwegig.

Dass es funktionieren kann, zeigen nun Aufnahmen der Forschungsabteilung der US Army.  Die Ingenieure des Defense Advanced Research Projects Agency Darpa haben Alias entwickelt. Die Abkürzung steht für Aircrew Labor In-Cockpit Automation System, was übersetzt und etwas verkürzt bedeutet: Der Pilot ist ein Roboter.

Der Roboter sieht dank Kameras

Alias nutzt im Cockpit verschieden positionierte Kameras, die alle Instrumente, Schalter und Anzeigen im Blick haben. Der Roboter nutzt dann alle verfügbaren Informationen um ein eigenes Computerprogramm damit zu füttern und darauf basierend zu handeln. Für die Bedienung des Steuerknüppels hat Alias einen Roboterarm.

Entwickelt wurde der Roboterpilot eigentlich als Kopilot für Militärpiloten. Er soll dafür sorgen, dass weniger Piloten pro Mission gebraucht werden und dass diese sich auf kritische Phasen einer Mission besser konzentrieren können. Doch auch der Einsatz eines Roboters im Passagierflieger ist langfristig nicht völlig abwegig.

Bald auch Stimmerkennung

Getestet wurde Alias bisher mit zwei Flugzeugtypen. Dem Diamond DA42 und der Cessna Caravan (siehe Video in der oben stehenden Bildergalerie). Laut Darpa befindet man sich derzeit in Phase zwei der Tests. In einem nächsten Schritt soll Alias mit einer Stimmerkennungssoftware ausgestattet werden. Das würde dem Roboter ermöglichen, auf mündliche Eingaben des Piloten zu reagieren und der Pilot könnte mit dem Roboter reden wie mit einem menschlichen Kopilot.

Auch in Europa ist das nicht ganz abwegig. In der Arbeitsgemeinschaft Across (Advanced Cockpit for Reduction of Stress and workload) haben sich schon vor einiger Zeit die EU-Kommission und 34 weitere Teilnehmer, zu denen auch Airbus, Boeing, Dassault oder das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt oder die Luftfahrt-Zulieferer Thales und Continental sowie die Technische Universität Braunschweig und das Trinity College in Dublin gehören, zusammengeschlossen. Sie wollen gemeinsam erforschen, ob es möglich sein kann, zivile Flieger mit nur einem Piloten im Cockpit zu betreiben.

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