Die gebrochene Seitenstrebe des rechten Fahrwerks.
Unglück in Toronto

Bombardier CRJ 900 von Delta setzte mit einer Kraft von 3 g auf

21 Menschen wurden verletzt, als sich eine Bombardier CRJ 900 von Delta in Toronto nach der Landung aufs Dach drehte. Der erste Zwischenbericht zeichnet das Unglück sekundengenau nach.

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Sie waren auf garstiges Wetter vorbereitet: Als die Cockpitcrew von Flug DL4819 aus Minneapolis am 17. Februar Landebahn 23 des Toronto Pearson International Airport ansteuerten, herrschten eisige minus neun Grad Celsius und Schneetreiben. Zudem gab es Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Kilometern pro Stunde. Die Piste des größten Flughafens Kanada war kurz vorher noch gepflügt worden.

Um 14:12:30 Uhr befand sich die Bombardier CRJ 900 LR von Delta Air Lines (beziehungsweise ihrer Tochter Endeavour) auf noch 135 Fuß über Grund (rund 41 Meter). Die im Cockpit angezeigte Geschwindigkeit stieg da plötzlich leicht auf 154 Knoten (rund 285 Kilometer pro Stunde) an. Zugleich blieb die Geschwindigkeit über Grund quasi unverändert, «was auf eine leistungssteigernde Windböe hindeutet» schreibt das Transportation Safety Board of Canada TSB in ihrem ersten Zwischenbericht zum Zwischenfall.

Sinkgeschwindigkeit von 1114 Fuß pro Minute

Die Kopilotin, die zum Zeitpunkt der Landung die CRJ 900 steuerte und 1400 Flugstunden aufwies, reduzierte daraufhin den Schub von 64 auf rund 43 Prozent, so die kanadische Verkehrssicherheitsbehörde. Die Fluggeschwindigkeit begann zu sinken. Dadurch wiederum stieg die Sinkgeschwindigkeit an - auf 1114 Fuß pro Minute (rund 339 Meter pro Minute). In dem Moment war die automatische Ansage «Fifty» im Cockpit zu hören, die angibt, dass sich das Flugzeug noch 50 Fuß (rund 15 Meter) über Boden befindet.

Nun wurde es brenzlig. Eine Sekunde später und 2,6 Sekunden vor dem Aufsetzen erklang im Cockpit die Ansage «Sink rate», die auf eine zu hohe Sinkgeschwindigkeit hinweist. Sie lag da noch immer so hoch wie zuvor. Das Flugzeug lag nun 4,6 Grad nach rechts geneigt in der Luft, wie es im Bericht heißt. Kurz vor der Landung hatte sich die Schräglage auf 7,1 Grad nach rechts erhöht, während die Nase der CRJ 900 ein Grad nach oben zeigte. Die Sinkgeschwindigkeit betrug da immer noch 1110 Fuß pro Minute.

Tragfläche der Bombardier CRJ 900 wurde abgerissen

Um 14:12:43 Uhr setzte das rechte Hauptfahrwerk auf der Landebahn auf. Die vertikale Beschleunigung betrug da 3 g. Das hatte zur Folge, dass die Seitenstrebe des rechten Fahrwerks brach. Es klappte ein. Dadurch schlug die rechte Tragfläche auf den Boden auf und die Flügelwurzel zwischen Rumpf und Fahrwerk brach. Die Tragfläche löste sich dadurch vom Rumpf. Dabei wurde Kerosin freigesetzt, das sich entzündete.

Die Bombardier CRJ 900 von Delta begann danach, auf Landebahn 23 hinunterzurutschen. Sie rollte mit der Zeit nach rechts, bis sie auf dem Dach lag. Die größten Teile des Seiten- und das gesamte Höhenleitwerk wurden abgetrennt. Sie rutschten noch etwa 65 Meter weiter entlang der Landebahn 23.

TSB nimmt weitere Analysen vor

Das Transportation Safety Board of Canada zieht noch keine Schlussfolgerungen im Zwischenbericht. Die Behörde listet lediglich die Fakten auf. Zudem verweist sie darauf, dass es weitere Analysen braucht, um die genaue Ursache des Unglücks zu eruieren. Bei der Bruchlandung wurden 21 der 80 Menschen an Bord (76 Gäste und vier Besatzungsmitglieder) verletzt, zwei von ihnen schwer.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Bilder zum Unglück von Toronto. Ein Klick aufs Foto öffnet die Galerie im Großformat.

Den Zwischenbericht können Sie hier herunterladen.

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