Hélène Dutrieu: Als erste Pilotin mehr eine Stunde im Flugzeug in der Luft.
Pionierinnen

Fünf Frauen, die Luftfahrtgeschichte schrieben

In den frühen Jahren der Luftfahrt war eine Frau im Cockpit oft eine Sensation oder sogar ein Skandal. Umso bemerkenswerter sind die Geschichten von fünf Pionierinnen.

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In einer von Männern bestimmten Branche schafften es schon Anfang des 20. Jahrhunderts einige Pilotinnen, mit Mut, Hartnäckigkeit und Geschick zu Wegbereiterinnen zu werden für Frauen in der Luftfahrt. Das sind die Geschichten von fünf dieser Pionierinnen:

Hélène Dutrieu

Die ehemalige Profi-Radfahrerin und Artistin steigt 1908 zum ersten Mal in ein Flugzeug. Nachdem sie mit der Santos-Dumont Demoiselle eine Bruchlandung hinlegt, geht sie die Fliegerei professioneller an. Nur wenige Monate, nachdem die Französin Raymonde de Laroche als erste Frau überhaupt einen Pilotinnenschein gemacht hat, erhält auch Dutrieu ihre Lizenz. Anschließend gelingen ihr etliche Pionierleistungen. So fliegt sie etwa als erste Frau mit einem Passagier und bleibt als erste Pilotin mehr als eine Stunde in der Luft.

Melli Beese

Obwohl zuerst viele Fluglehrer sie ablehnen, wird die bei Dresden geborene Melli Beese 1911 die erste deutsche Frau mit einer Flugzeugführerlizenz. «Was das kleine Fräulein auf ihrer Rumpler-Taube leistet, könnte manchem ihrer männlichen Berufskollegen zur Ehre gereichen», schreibt kurz darauf die Berliner Zeitung. Obwohl männliche Kollegen mehrmals ihr Flugzeug sabotieren, lässt sich Beese nicht von der Fliegerei abbringen. Sie gründet eine eigene Flugschule und arbeitet auch als Konstrukteurin. Der Erste Weltkrieg bedeutet jedoch das Aus für das Unternehmen. Beeses französischer Ehemann wird zudem interniert. Nach dem Krieg kommt sie wirtschaftlich, persönlich und fliegerisch nie mehr wirklich auf die Beine. 1925 nimmt sich Beese das Leben. Angeblich soll sie vor ihrem Tod gesagt oder auf einem Zettel notiert haben: «Fliegen ist notwendig. Leben nicht.»

Harriet Quimby

Die amerikanische Journalistin lässt sich 1910 als Zuschauerin bei einem Flugwettbewerb begeistern. Der bekannte Pilot John Moisant wird danach ihr Fluglehrer, bis er bei einem Unfall mit seinem Flieger ums Leben kommt. Harriet Quimby lässt sich von dem Unglück nicht von ihrem Weg abbringen und erhält 1911 als erste Frau in den USA die Pilotenlizenz.

Danach gelingen ihr mehrere außergewöhnliche Leistungen, etwa der erste Nachtflug einer Frau. Am 16. April 1912 überfliegt sie in einem Blériot-Eindecker als erste Pilotin den Ärmelkanal zwischen England und Frankreich. Auch wenn sie für ihren Erfolg gefeiert wird, ist das beherrschende Thema in den Zeitungen der Untergang der Titanic in der Nacht vom 14. auf den 15. April. Einige Monate später verliert Quimby bei einem Flug die Kontrolle über ihr Flugzeug, sie und ein Passagier werden herausgeschleudert und sterben.

Amelia Earhart

Die Pilotin, die sich inner- und außerhalb des Cockpits für die Rechte der Frauen einsetzt, wird schon in den späten 1920er Jahren von den Medien in den USA für ihre Leistungen in der Luft gefeiert. 1928 begleitet sie den Piloten Wilmer Stultz bei dessen Nonstop-Flug über den Atlantik. 1932 überfliegt sie den Ozean dann in einer roten Lockheed Vega 5B als erste Frau alleine. Sie startet in Neufundland und landet in der Nähe von Londonderry. 1935 fliegt sie als erster Mensch im Alleinflug von Honolulu auf Hawaii nach Oakland in Kalifornien. 1937 startet sie einen Versuch, die Welt zu umrunden, geht jedoch mit ihrem Flugzeug und ihrem Navigator Fred Noonan über dem Pazifik verloren. Das Verschwinden der berühmten Pilotin ist bis heute ein Mysterium. Im März 2018 erklärt ein amerikanischer Forensiker, er sei zu 99 Prozent, auf der Insel Nikumaroro gefundene Knochen stammten entgegen früherer Vermutungen doch von Amelia Earhart.

Margot Duhalde Sotomayor

«Die Männer sagten immer, Frauen würden diese Flugzeuge nicht fliegen können», erzählt Margot Duhalde Sotomayor in einem Interview, wenige Monate bevor sie 2018 im Alter von 97 Jahren in Santiago de Chile stirbt. «Und dann mussten sie sich verneigen, weil wir genauso geflogen sind wie sie.» Das Leben der Chilenin steht ganz im Zeichen der Fliegerei: Schon mit 16 Jahren nimmt sie 1936 Flugunterricht, zwei Jahre später erhält sie ihre Lizenz.

Im Zweiten Weltkrieg geht sie nach Europa, um im Kampf gegen Nazi-Deutschland zu helfen. Sie fliegt für die britische Air Transport Auxiliary, eine Organisation, die Überführungsflüge für beschädigte und reparierte Flugzeuge der Royal Air Force übernimmt. 1947 kehrt sie nach Chile zurück, arbeitet zuerst als Privatpilotin und dann als kommerzielle Pilotin. Schließlich wird sie die erste weibliche Fluglotsin des Landes.

Mitarbeit: Paula Martínez

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