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Zusammengestrichen

Frankfurt verbleibt als letzte Langstrecke von Bamboo Airways

Die vietnamesische Fluggesellschaft kämpft mit finanziellen Problemen. Sie streicht deshalb im Winter zwei Langstreckenziele aus ihrem Flugplan. Nach Deutschland fliegt Bamboo Airways vorerst weiter.

Die Ambitionen warn groß bei Bamboo Airways. Gründung 2017, Erstflug 2019, 2024 wollte die private vietnamesische Fluggesellschaft mit einer Flotte von 100 Flugzeugen unterwegs sein. Allerdings sind es aktuell nur etwas über 20. Ähnlich lief es bei den Langstreckenflügen.

Die ersten Langstreckenverbindungen sollten 2020 starten. Dafür besorgte sich die Airline drei Boeing 787-9. Den ersten Dreamliner übernahm Bamboo im Dezember 2019 – kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

Erste Destination in Deutschland – und letzte verbleibende Langstrecke

Doch Covid-19 machte Bamboo Airways einen Strich durch die Rechnung. Aufgenommene und bereits angekündigte internationale Strecken mussten vorübergehend wieder eingestellt werden, weil die Regierung die Grenzen für ausländische Reisende wieder geschlossen hatte. In Europa hatte Bamboo ursprünglich München und Prag als erste Ziele geplant, aufgenommen wurden sie nie.

Schließlich wurde Frankfurt die erste Destination der Fluggesellschaft in Deutschland. Der erste Dreamliner aus Hanoi landete im Februar 2022 an Deutschlands wichtigstem Flughafen. Nur vier Monate später kam dann auch die Verbindung von Ho Chi Minh City nach Frankfurt hinzu. Und die deutsche Stadt wird künftig die einzige Langstrecke im Angebot der vietnamesischen Airline nach Europa sein.

Finanzielle Probleme

Neben Frankfurt fliegt die Airline aktuell noch mit ihren drei Boeing 787-9 von den beiden größten Städten Vietnams nach London-Gatwick, Sydney und Melbourne. Doch damit ist mit der Umstellung zum Winterflugplan Schluss. Die Flüge nach Melbourne und London wird Airline komplett aus dem Flugplan nehmen, berichtet das Portal Aero Routes.

Die Fluggesellschaft kämpft noch immer mit finanziellen Problemen. Im Juli meldete die Fluggesellschaft für das Kalenderjahr 2022 einen Verlust von 17,6 Billionen Dong (rund 692 Millionen Euro). Hinzukommen Probleme in der Führungsebene der Airline. Anfang Juli trat Airline-Chef Nguyen Minh Hai nach weniger als zwei Monaten im Amt zurück.

Neue Eigentümer

Es mehrten sich die Spekulationen, dass die Airline kurz davor stehe einen Insolvenzantrag stellen zu müssen. Im Juli versicherte Bamboo, dass Flugbetrieb stabil laufe, dennoch eine Umstrukturierung der Flugpläne und der Flotte nötig sei, um sich effizienter für die Zukunft aufzustellen.

Im Juni wurde bekannt, dass die FLC-Gruppe – einer der größten Mischkonzerne Vietnams – ihre Anteile an Bamboo verkauft hat. Den überwiegenden Anteil hält neu die Him Lam Group. Das Konglomerat ist in den Bereichen Bau, Immobilien, Finanzen und Freizeit aktiv. Das Management hatte zuvor  über ein Jahr nach neuen Aktionären für die Fluggesellschaft gesucht.