Pilot im Cockpit: Ruhepausen sind unerlässlich

Mehr Piloten, längere Schichten

«Ich fliege von Frankfurt nonstop nach Kapstadt. Wie viele Piloten sind da an Bord?», fragt Leserin Uschi Emmerich. Ein Linienpilot antwortet.

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Auf einem so langen Flug werden hoffentlich drei Piloten an Bord sein. Die Flugzeit beträgt ja um die elf bis zwölf Stunden. Ob zwei oder drei Piloten an Bord sind, hängt aber von der Einsatz-Zeit ab. Die Regelung der sogenannten Flugdienstzeit oder FDP (Flight Duty Period) ist dabei zentral. Die ist übrigens auch auf Kurzstreckenflügen oftmals limitierend. Denn wir fliegen ja auf Kurzstrecke häufig drei oder vier Flüge am Tag. Das bringt sehr lange Einsatzzeiten von über 10 Stunden mit sich.

Bei uns haben wir beispielsweise für Zwei-Piloten Crews eine maximale Flugdienstzeit von 13 Stunden. Diese beginnt in der Regel eine Stunde vor dem Flug und endet mit dem Parken des Flugzeuges nach dem letzten Flug. Um die Flugdienstzeiten zu verlängern, braucht es einen dritten Piloten. Eine Crew von 3 Piloten darf also länger im Einsatz stehen als eine Crew mit 2 Piloten.

Bis zu 18 Stunden

Je nach Erholungsmöglichkeit während des Fluges, können in einer Drei-Piloten Crew die Flugdienstzeiten um die 16 bis 18 Stunden betragen. Um noch längere Einsatzzeiten zu erreichen, bräuchte es dann einen vierten Piloten. Bei Start und Landung sind jeweils alle Piloten im Cockpit. Während des Fluges sind dann zwei Piloten im Cockpit und der dritte macht eine Ruhepause.

Man sollte bei diesen limitierenden Flugdienstzeiten nicht vergessen, dass sie eigentlich für die Sicherheit der Passagiere konzipiert sind. Leider gibt es aber oftmals Einsätze, welche bis an die Grenze dieser Flugdienstzeiten gehen – und manchmal sogar darüber. Die Unfallrate steigt um 65 Prozent an, wenn ein Pilot zwischen 10 bis 12 Stunden im Einsatz ist. Ab 13 Stunden Einsatz steigt die Unfallrate sogar auf 500 Prozent an. Auf europäischer Ebene werden aber leider die Flugdienstzeiten nicht beschränkt, sondern eher gelockert. Auf flugdienstzeiten.de findet man dazu wertvolle Informationen. Die Gefahr in der Fliegerei besteht heute darin, dass der unglaubliche Kostendruck immer mehr auf die Sicherheit drückt. Und somit wird das Fliegen zwar billiger, aber nicht sicherer.

[image2]Was Sie schon immer übers Fliegen wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten: Ein Pilot einer großen Fluglinie beantwortet exklusiv für aeroTELEGRAPH die Fragen der Leser. Er bleibt dabei anonym, um unabhängig antworten zu können. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an pilot@aerotelegraph.com. Jede Woche wird eine der eingesandten Fragen beantwortet. Dabei wird der Name des Einsenders veröffentlicht. Ein Recht auf Beantwortung besteht nicht.

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