Mangel entdecktBoeing muss Testflüge mit 777X schon wieder einstellen

Eben erst hat der Flugzeugbauer die Flüge mit dem neuen Langstreckenmodell nach sechsmonatiger Pause wieder aufgenommen. Schon muss Boeing die Tests mit der 777X wieder pausieren. Schuld ist ein mangelhaftes Bauteil.

Top-Jobs

Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

Es ist ein langer Prozess. Bis ein neues Flugzeugmodell von den Luftfahrtbehörden freigegeben wird, braucht es jahrelange Arbeit. Zuerst müssen die Hersteller ihre Unterlagen bei Easa, FAA und Co. einreichen, damit die Zulassungsverantwortlichen diese prüfen und die spezifischen Anforderungen festlegen. Danach folgen monatelange Tests. Dazu gehören Belastungstests am Boden wie etwa die maximale Biegung der Tragflächen, Funktionsprüfungen der Querruder in Extremphasen, Drucktests am Rumpf und Ermüdungstests.

Danach kommen die Testflüge. An diesem Punkt steht aktuell Boeing. Vor rund sechs Wochen hat der Flugzeugbauer seine Flugtests mit der 777X wieder aufgenommen, nachdem er sie im Januar faktisch auf Eis gelegt hatte, um sich nach dem Vorfall von Alaska Airlines voll den Problemen bei der 737 Max widmen zu können. Anfang Juli hob der Testflieger mit dem Kennzeichen N779XY erstmals wieder ab.

Boeing analysiert Schäden am Bauteil

Nun muss Boeing die Flüge aber erneut stoppen, wie das Portal The Air Current berichtet. Offenbar wurde bei einer Routineinspektion nach einem Flug ein struktureller Mangel an einem Bauteil gefunden, mit dem das Triebwerk an der Tragfläche befestigt ist. Die Testmaschine (Seriennummer 65799) hatte zuvor Dutzende Flüge in Seattle, Colorado Springs, Mexiko und zuletzt auf Hawaii durchgeführt.

Ein ähnlicher Befund wurde danach auch bei den beiden anderen Testflugzeugen gestellt. Deshalb musste Boeing die Testflüge wieder stoppen. «Während der planmäßigen Wartungsarbeiten haben wir eine Komponente identifiziert, die nicht wie vorgesehen funktioniert hat. Unser Team tauscht das Teil aus, sammelt alle Erkenntnisse über die Komponente und wird die Flugtests wieder aufnehmen, sobald wir bereit sind», so der Flugzeugbauer zu The Air Current.

Spezielles Bauteil für Boeing 777-9

Boeing beschreibt das ausgefallene Bauteil als «strukturelle Komponente zwischen dem Triebwerk und der Flugzeugstruktur». Es handle sich um ein einzigartiges Bauteil für die 777-9. Der Konzern besitzt vier Testflieger. Neben der zuletzt geflogenen 777-9, die später an Lufthansa geliefert werden soll, sind es die 777-9 mit den Seriennummern und Kennzeichen 64240/N779XW, 64241/N779XX und 65800/N779XZ (geht ebenfalls später an Lufthansa).

Boeing 777X: Eine Verbindung zwischen Triebwerk und Tragfläche macht Probleme. Bild: Boeing

Unklar ist, was die neueste Entdeckung für die Auslieferung der Boeing 777X bedeutet. Schon jetzt hat das neue Flugzeugmodell sechs Jahre Verspätung. Ursprünglich war die Übergabe des ersten Exemplars an den Kunden für 202o geplant. Inzwischen ist 2026 vorgesehen. Lufthansa rechnete zuletzt mit der Einflottung « frühestens Anfang Sommerflugplan 2026».

Entdeckung hat auch Vorteile

Auch wenn der erneute Flugstopp für Boeing ärgerlich ist. Es ist besser, einen Mangel während der Tests zu finden - ja sie sind sogar genau dafür da. Richtig teuer wird es, wenn das erst nach Einführung passiert.

Mehr zum Thema

Boeing 777-9 von Lufthansa: Soll so aussehen.

Lufthansa rechnet mit Boeing 777X erst 2026

Antonoaldo Neves: «Wir brauchen ein Ultralangstreckenflugzeug. Das könnte der A350-1000 sein oder die 777X.»

«Die Boeing 777X spielt in unserem Fünfjahresplan keine Rolle»

Boeing 777-8: Boeing ist ganz damit beschäftigt, die 737 Max wieder in die Luft zu bringen und die größere Variante der 777X, die 777-9 (Bild), nach Triebwerksproblemen auf den Erstflug vorzubereiten. So wurde die Entwicklung der kleineren 777-8 vorerst auf Eis gelegt. Dass Qantas für das Project Sunrise auf Airbus setzt, ist ein weiterer Rückschlag für das Programm. Insgesamt weist Boeing für die 777X feste Bestellungen für 309 Jets aus. Davon entfallen höchstens 45 auf die 777-8, 35 für Emirates, 10 für Qatar Airways, allerdings gibt es auch bei diesen Orders Fragezeichen.

Frachttür der Boeing 777X hält Test nicht stand

Boeing 737 Max 8 von Turkish Airlines: Am 1. Januar musste die Maschine mit dem Kennzeichen TC-LCI auf Malta ungeplant zwischenlanden.

Turkish Airlines steht jetzt wirklich vor Großbestellung bei Boeing

Video

Business-Doppelsuite im Airbus A350 von Swiss: Neues Flugzeug, neues Interieur.
Kürzlich überführte die Schweizer Nationalairline ihren ersten Airbus A350 nach Zürich – nun gewährt sie erstmals einen Blick ins Innere des neuen Langstreckenjets. Mit ihm will Swiss neue Maßstäbe bei Komfort und Design setzen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Flugzeug von American Eagle am Flughafen Dallas: Die Betankung ging schief.
Beim Betanken eines Flugzeuges von American Eagle am Flughafen Dallas ging etwas komplett schief. Ein Schlauch löste sich und spritzte wild große Mengen Kerosin umher.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
airbus a330 dhl eat tailstrike london
Nach mehreren Tailstrikes zu Beginn des vergangenen Jahres leitete DHL-Tochter EAT Maßnahmen ein, damit es nicht erneut zu solchen Vorfällen kommt. Doch nun hat wieder ein Airbus A300-600 der Frachtfluglinie bei der Landung die Piste mit dem Heck berührt.
Timo Nowack
Timo Nowack