Lufthansa sorgte zum dritten Advent für eine echte Überraschung. Zuerst gab es Gerüchte, dass die Fluggesellschaft zwei Boeing 747-8 verkaufen wird. Am Montag (15. Dezember) folgte dann die Bestätigung: Die größte deutsche Airline wird sich insgesamt sogar von vier Boeing 747 trennen – von zwei älteren Boeing 747-400 und zwei modernen 747-8.
Erstaunlicher ist vor allem der Verkauf der beiden erst rund 13 Jahre alten Boeing 747-8. Die beiden Flugzeuge tragen die Kennungen D-ABYD und D-ABYG. Die D-ABYD wird die Flotte bereits im Januar 2026 verlassen, während die D-ABYG im Oktober folgen soll.
U.S. Air Force kauft Lufthansa die Boeing 747-8 ab
Doch nun ist auch dieses Geheimnis gelüftet: Wie bereits spekuliert wurde, ist die U.S. Air Force die Käuferin der beiden Flugzeuge. Das bestätigte eine Sprecherin der US-Luftwaffe dem Online-Portal The War Zone: «Im Rahmen der Bemühungen zur Beschleunigung der Lufttransportkapazitäten für den Präsidenten beschafft die Air Force zwei Flugzeuge. Diese sollen Schulungen unterstützen und die Ersatzteilversorgung für die 747-8-Flotte sichern.»
Air Force will langfristig Ersatzteile sichern
Boeing hatte 2022/2023 die Produktion der Boeing 747 eingestellt. In der Passagierversion setzen heute nur noch Air China, Korean Air und Lufthansa das Modell ein. Viele weitere Betreiber fliegen Frachtversionen des Modells. Um langfristig ausreichend 747-8-Ersatzteile zu haben, hat die Air Force nun die beiden Jets von Lufthansa gekauft.
Vergangener Woche war bekannt geworden, dass die erste der beiden neuen Air Force One frühestens Mitte 2028 übergeben werden soll – und damit ein weiteres Jahr später als zuletzt geplant. Um dieses Datum halten zu können, benötigt die Air Force laut der Sprecherin ausreichend Ersatzteile sowie die Möglichkeit, frühzeitig Trainingsflüge durchzuführen.
Lufthansa kassiert 400 Millionen Dollar
Die Air Force zahlt für die beiden Jumbo-Jets insgesamt 400 Millionen Dollar (umgerechnet rund 341 Millionen Euro), so die Sprecherin gegenüber der The War Zone. Sie bestätigte zudem den von Lufthansa kommunizierten Zeitplan: «Wir erwarten die Ankunft des ersten Flugzeugs Anfang nächsten Jahres. Die Lieferung des zweiten Flugzeugs wird noch vor Jahresende erwartet», sagte die Sprecherin.
Eines der Flugzeuge soll zumindest anfangs zu Trainingszwecken eingesetzt werden. Das andere Flugzeug wird von Anfang an als Ersatzteilspender dienen. Zusammen mit der aus Katar geschenkten Boeing 747 wird die erweiterte Air-Force-One-Flotte somit künftig aus fünf Flugzeugen bestehen. Vier davon sind flugfähig.
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