Sky Alps wird ihre De Havilland Canada Dash 8-400 mit aktiven Winglets ausrüsten.

Sky Alps wird ihre De Havilland Canada Dash 8-400 mit aktiven Winglets ausrüsten.

aeroTELEGRAPH

Erstkundin Sky Alps

Jetzt gibt es auch Winglets für die Dash 8 - und sogar ganz spezielle

Sky Alps rüstet ihre De Havilland Canada Dash 8-400 mit Winglets aus. Es sind allerdings keine normalen Winglets, sondern aktive mit beweglichen Teilen. Wie funktionieren sie und was bringt das?

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Bei düsengetriebenen Flugzeugen sind sie allgegenwärtig. Seien es Airbus A321 Neo, Boeing 737 Max oder Embraer E190 - sie alle haben Winglets. Die speziellen Flügelspitzen verringern den induzierten Luftwiderstand und können so den Kerosinverbrauch um ein paar Prozent reduzieren. Das hilft Airlines, Geld und Emissionen zu sparen.

Bei Turbopropmaschinen sieht man Winglets jedoch so gut wie nie - abgesehen von einigen militärischen Modellen. Der Grund ist, dass sie ein Zusatzgewicht bedeuten und die Flüge meist kurz sind, wodurch der Sparvorteil weniger wichtig ist. Tamarack Aersopace will das ändern.

Ein Winglet-System mit beweglichem Teil

Das amerikanische Unternehmen stellt jedoch keine normalen Winglets her, sondern aktive. Während die klassischen Modelle starr sind, bestehen die von Tamarack aus einem System mit einem beweglichen Teil. Neben dem eigentlichen Winglet gehört eine Flügelverlängerung dazu und einer Klappe, mit der die Flächenbelastung des Flügels verringert werden kann.

Der Aufbau des aktiven Winglets von Tamarack. Bild: Tamarack Aersopace

Belastungssensoren und eine Wölbungsfläche nehmen Veränderungen der Flächenbelastung des Flügels in Sekundenbruchteilen wahr. Bei hohen Belastungen steuern sie die Klappe und verringern sie so. Mit dem System könne man das Winglet quasi «aerodynamisch abschalten und so zusätzliche Belastungen zu vermeiden», erklärt der Hersteller. Das passiert völlig automatisch und ohne, dass im Cockpit etwas getan werden muss.

Höhere Reichweite, niedrigerer Verbrauch

Smartwing nennt Tamarack die Technologie. Man erreiche mit ihr gleich drei Vorteile: Man könne den Kraftstoffverbrauch reduzieren, die Reichweite erhöhen und die Steigleistung verbessern. Alles das erhöhe die Effizienz und Sicherheit, so Tamarack.

Die Technologie existiert nicht nur auf dem Papier, sie wird bereits angewendet. Sie kommt bei zwei experimentellen Beechraft King Air, aber vor allem bei 190 Cessna Citations zur Anwendung. Gemäß Tamarack können sie mit den aktiven Winglets in unter 30 Minuten auf Reiseflughöhe steigen und kommen dabei auch höher. Zudem erfahren die Businessjets eine Steigerung der Reichweite um ein Drittel auf bis zu 2200 Kilometer.

Sky Alps ist erster Turboprop-Kunde

Während normale Winglets Einsparungen beim Kerosinverbrauch von 3 bis 5 Prozent versprechen, sind es beim System von Tamarack zwischen 12 und 15 Prozent. Das hat jetzt auch einen ersten Betreiber von Turbopropmaschinen überzeugt. Sky Alps wird ihre gesamte Flotte von De Havilland Canada Dash 8-400 mit den aktiven Winglets von Tamarack Aersopace ausrüsten.

Die Südtiroler Regionalairline plant aber weitaus mehr, wie sie am Freitag (16. Juni) bekannt gab. In einer Absichtserklärung hielt sie fest, dass sie zugleich die Avionik im Cockpit aufrüstet, was Gewichtseinsparungen und eine höhere Betriebseffizienz durch bessere Routenplanung ermöglicht. Ferner verpasst Sky Alps ihren Dash 8-400 eine neue Innenausstattung, die leichter ist und mehr Komfort bieten soll.

Auch bei Airbus A320 und Boeing 737 möglich

Doch bei Turboprops soll es nicht aufhören, wenn es nach Tamarack geht. Die aktiven Winglets des Unternehmens aus Idaho kann man auch bei größeren Jets wie Airbus A320 und Boeing 737 installieren. Innerhalb von zwei Jahren werde man so weit sein, erklärt ein Sprecher.

In der oben stehenden Bildergalerie mit Video sehen Sie, wie die aktiven Winglets aussehen und funktionieren. Ein Klick aufs Bild öffnete die Galerie im Großformat.

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