Auch Wadephuls belgischer Amtskollege Maxime Prévot war auf dem Weg zum Gipfel in Kolumbien. Er startete mit der belgischen Delegation am frühen Samstagmorgen (8. November) mit einer Dassault Falcon 7X mit dem Kennzeichen OO-FAE der belgischen Luftwaffe.
Dassault Falcon 7X hat gleich zwei Mal technische Probleme
Doch kurz vor der englischen Küste musste der dreistrahlige Regierungsflieger umkehren, wie zuerst das belgische Luftfahrtportal Aviation 24 berichtete. Nach nur 49 Minuten Flugzeit landete die Delegation wieder auf dem Luftwaffenstützpunkt Melsbroek bei Brüssel. Grund war ein Treibstoffproblem. Nach einer Reparatur und Freigabe brach die Delegation gegen 14 Uhr erneut mit der Falcon 7X in Richtung Südamerika auf.
Die erste Etappe verlief problemlos: Der Jet landete planmäßig zum Tankstopp auf der portugiesischen Azoreninsel Terceira. Von dort sollte der Außenminister direkt nach Santa Marta in Kolumbien fliegen. Doch knapp vier Stunden nach dem Start informierte der Pilot die Passagiere, dass aufgrund einer neu aufgetretenen Störung aus Sicherheitsgründen eine Zwischenlandung erforderlich sei. Die Falcon 7X landete schließlich auf Sint Maarten.
Außenminister: «Ein schwerer Rückschlag für Belgiens Image»
Die Delegation musste die Nacht auf der Karibikinsel St. Maarten verbringen. Erst am 9. November konnte die Reise in einem Ersatzflugzeug fortgesetzt werden. Durch die Panne verpasste Außenminister Prévot den Beginn der Konferenz. Die Falcon 7X steht laut dem Flugverfolgungsdiensten weiterhin auf dem Princess Juliana Airport in Sint Maarten.
«Dies ist ein schwerer Rückschlag für Belgiens Image», ließ Prévot über seinen Sprecher erklären. «Jedes Mal leidet die Glaubwürdigkeit unseres Landes sowie seine Fähigkeit, sich uneingeschränkt an wichtigen internationalen Treffen zu beteiligen».
Königspaar mit Problemen mit gechartertem Airbus A340
Aber wieso «jedes Mal»? Weil es schon in der jüngeren Vergangenheit Schwierigkeiten gab. So etwa bei der Reise des belgischen Königspaares von Brüssel nach Santiago de Chile im Juni. Der extra für die Reise gecharterte Airbus A340-300 der Fluggesellschaft Hi Fly konnte aufgrund eines technischen Defekts erst mit 24-stündiger Verspätung starten. Der Rückflug fiel sogar ganz aus, weil ein Schlepper kurz vor dem Abflug mit dem Flugzeug kollidierte.
Außenminister Prévot erneuerte nun die Forderung nach zwei neuen Regierungsflugzeugen. Die Maschinen sollten für offizielle und diplomatische Einsätze genutzt und über den Verteidigungshaushalt finanziert werden, so der Vorschlag des Politiker.
Fundierte Recherchen, Einordnung und Unabhängigkeit: Unsere Fachredaktion kennt die Luftfahrt aus Interviews, Daten und Recherchen vor Ort. Für den Preis eines Kaffees im Monat unterstützen Sie diese Arbeit und lesen aeroTELEGRAPH ohne Werbung. Ihre Unterstützung macht den Unterschied. Jetzt hier klicken und abonnieren