Am 11. Juni stellte Silver Airways den Betrieb ein. Die Regionalairline aus Florida war mit auffällig pink lackierten ATR 42 und 72 geflogen. Sie war einst die Vorzeigekundin des französisch-italienischen Flugzeugbauers. Denn mit ihr war ihm der Durchbruch in den Vereinigten Staaten gelungen. Mit dem Aus von Silver Airways wurden die USA wieder ein weißer Fleck auf der ATR-Landkarte.
Doch nun wird der wieder gefüllt. Bei der Paris Air Show stellte ATR am Mittwoch (18. Juni) eine neue Kundin vor. Man sei stolz, «dass JSX beabsichtigt, Ende 2025 den ATR-Betrieb aufzunehmen», so der Flugzeugbauer. Die Airline mit Sitz in Dallas in Texas, früher Jet Suite X genannt, werde zuerst zwei ATR-42-600 leasen.
Die Turboprop-Aussichten in Nordamerika
Das Geschäftsmodell von JSX liegt irgendwo zwischen einem Privatjet-Betreiber, einer Charterfluggesellschaft und einem Linienfluganbieter. Die Flotte besteht bisher aus Embraer E135 und E145. ATR erklärt: «Diese Partnerschaft markiert den Einstieg in den robusten Public-Charter-Markt der USA.»
In einem Vorführmodell: Der Premium-Sitz hinten links, der Business-Class-Sitz vorne rechts. aeroTELEGRAPH
In einem Marktausblick für die kommenden 20 Jahre sagt ATR für Nordamerika herstellerübergreifend einen Bedarf nach 255 Turbopropflugzeugen voraus, davon 25 mit 50 Sitzen und 230 mit 70 Sitzen. Im Durchschnitt macht das knapp 13 Flugzeuge pro Jahr.