Bombardier erhielt auch Aufträge von Kunden, die anonym bleiben wollen. Zum will ein bestehender Kunde 13 C-Series CS300 kaufen, ein afrikanischer Kunde unterzeichnete zudem eine Absichtserklärung zum kauf von 5 C-Series  .

Bombardier in NotAlarmstufe Rot für die C-Series

Airbus lehnte einen Kauf der C-Series ab. Das setzt Bombardier noch stärker unter Druck. Einige Experten sehen das Programm sogar gefährdet.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER
TAA Logo

Flight Dispatcher / Flight Operations Officer (m/w/d)

Feste Anstellung
Ambulanzflüge
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Bei Bombardier sah man offenbar keinen anderen Weg mehr, als sich Airbus an die Brust zu werfen. Der kanadische Flugzeugbauer versuchte, dem europäischen Rivalen sein Projekt C-Series zu verkaufen. Denn er hat ein Geldproblem. Die Barmittel schwinden in gefährlichem Tempo. Ohne frisches Geld kann der Konzern mittelfristig nicht überleben. Doch Airbus winkte ab, wie am Mittwoch (7. Oktober) bekannt wurde.

Das macht die Lage für Bombardier nur noch unangenehmer. Nun weiß die ganze Welt, wie dringend der kanadische Konzern Geld braucht und wie akut die finanziellen Probleme bei der C-Series sind. Das drückt nicht nur auf einen allfälligen Verkaufspreis des Projekts. Es signalisiert auch potenziellen Bestellern der C-Series, dass es vielleicht besser wäre, erst mal abzuwarten. «Es sieht ziemlich düster aus», meint denn auch Luftfahrtexperte Kevin Michaels im Gespräch mit aeroTELEGRAPH.

C-Series-Programm steht auf der Kippe

Das neue Flugzeug habe nun endgültig ein «Wahrnehmungsproblem», so Michaels weiter. Es sei klar, dass das C-Series-Programm insgesamt auf der Kippe stehe. Und niemand kaufe gerne angesichts einer solchen Perspektive, erklärt der Experte vom Beratungskonzern ICF International. Und das ist besonders schlimm, weil die C-Series schon bis anhin kein Kassenschlager war. Boeing und Airbus hielten Bombardier bislang mit aggressiven Preisen für ihre älteren Modelle A320 und B737 NG in Schach.

Die letzte feste Bestellung von C-Series stammt von September 2014. «Man hat bei den Fluggesellschaften einfach Angst, dass der Jet eine einmalige Sache bleibt», so Michaels. Und solche Waisen kaufen Fluglinien nicht gerne, weil die Wartung schwieriger und daher teurer wird. Hinzu kommt, dass der sinkende Kerosinpreis Bombardier nicht gerade in die Hände spielt. Die Sparsamkeit ist eines der wichtigsten Verkaufsargumente für die C-Series.

Abfärben auf die Businessjets

Für Bombardier steht daher momentan alles auf dem Spiel. Denn die Probleme mit der C-Series wiegen auch auf die an sich erfolgreichen Bereiche der Businessjets und der anderen zivilen Flieger. Wenn das gesamte Unternehmen angeschlagen ist, fördere das die Zurückhaltung aller potenzieller Kunden. «Sie haben nun ein großes strategisches Problem», so Michaels.

Bombardier versucht zur Geldbeschaffung schon lange, andere Teile des Konzerns zu versilbern. Aber auch Gespräche über einen Verkauf der Zugsparte führten bislang nicht zum Erfolg. Einen Käufer für die C-Series zu finden dürfte inzwischen sehr schwierig sein. Boeing ist wohl ebenso wenig wie Airbus interessiert und Embraer kann sich ein solches Programm auch nicht leisten. Die chinesische Comac hätte wohl schon lange zugeschlagen, wenn sie wirklich Interesse hätte.

Muss die Regierung Bombardier helfen?

Für Michaels gibt es daher nur noch zwei wahrscheinliche Wege. Einerseits könnte die kanadische Regierung Bombardier helfen. Bereits finden offenbar erste Gespräche mit der Caisse de depot et placement du Quebec statt, der staatlichen Pensionskasse, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Oder andererseits stellt Bombardier das C-Series-Programm ein. Michaels ist nicht alleine mit der Meinung. «Wir erwarten, dass das Programm gestoppt wird», so Experte  Richard Aboulafia von Teal Group.

Noch hat Bombardier aber Zeit, den Steuerknüppel herumzureißen. Doch die Uhr tickt.

Mehr zum Thema

ticker-bombardier-neu

Bombardier baut in den USA aus

ticker-bombardier-neu

Bombardier sichert sich Großauftrag über 50 Businessjets

ticker-bombardier-neu

Saab bestellt zwei Bombardier Global 6500 für Spezialmissionen

ticker-bombardier-neu

Bombardier Global 8000: Erstes Serienflugzeug in Endmontage

Video

virgin australia embraer e190 e2 perth delivery
Ein Regionalflugzeug von Brasilien nach Australien zu bringen, ist keine einfache Aufgabe. Das zeigt die Auslieferung der ersten Embraer E190-E2 an Virgin Australia. Das Flugzeug musste einen ziemlichen Umweg fliegen, um nach Perth zu gelangen.
Timo Nowack
Timo Nowack
Start des Coupe Aéronautique Gordon Bennett: Am Freitag 5. März ist die 68. Ausgabe in Metz gestartet.
Ballonfahrer kämpfen beim Coupe Aéronautique Gordon Bennett seit 1906 darum, wer am weitesten fliegen kann. Dieses Jahr findet das Rennen zum 68. Mal statt - mit 24 Teams aus zehn Nationen. Den Sieg machten ein Team aus Deutschland und eines aus der Schweiz unter sich aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Pilot in einem leeren Ryanair-Flugzeug: Die Sicherheitshinweise sorgen für Diskussionen.
Die Sicherheitshinweise der Billigairline sind nicht nur unansehnlich gestaltet, sondern zwei der Piktogramme sind auch kaum verständlich. Das hat es mit den Bildern von Ryanair auf sich.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies