Fluglotse: Die Airlines fordern, dass Streikwillige 72 Stunden vorher bescheid sagen.
Studie

Lotsen-Streiks kosten 1,5 Milliarden pro Jahr

Nicht nur der Brexit macht der Luftfahrtbranche zu schaffen, auch die Streiks von Fluglotsen in Europa drücken auf die Gewinne. Wie hoch die Kosten sind, zeigt nun eine neue Studie.

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Mehr als 30.000 annullierte Flüge, mehr als 100.000 Stunden Verspätung - das ist die Bilanz der neun in der neuen Vereinigung A4E Airlines for Europe zusammengeschlossenen Fluggesellschaften über die Folgen von Fluglotsenstreiks in den letzten sechs Jahren.  Doch das ist nicht alles, die Arbeitskämpfe hätten auch 9,5 Milliarden Euro an Kosten verursacht, schreiben Air France-KLM, Easyjet, Finnair, IAG, Lufthansa, Norwegian, Ryanair und Volotea in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Das entspricht jährlichen Kosten durch Streiks der Fluglotsen von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Wenn die Europäische Union nicht langsam etwas unternehme, so warnen die Mitglieder des Verbands, entstehen für die Zeit zwischen 2015 und 2020 noch einmal so hohe Kosten. Diese entsprächen in etwa dem Bruttoinlandsprodukt von Malta, ergibt eine Studie des Beratungsunternehmens PWC, die im Auftrag des Verbandes erstellt worden ist.

Forderungen an Gewerkschaften

Das dürfe nicht so weitergehen, sind sich die Mitgliederairlines einig, die mehr als zwei Drittel des gesamten europäischen Passagieraufkommens ausmachen. Sie fordern daher  von den Gewerkschaften in Europa Mitarbeit, damit der wirtschaftliche Schaden nicht noch größer ausfällt. So sollen Gewerkschaften sich etwa verpflichten, die Airlines drei Wochen vor Streikbeginn über ihre Absicht zu informieren – nur so könne man entsprechend vorsorgen und Passagiere umbuchen.

Einzelne Mitarbeiter sollen laut Airlines for Europe verpflichtet werden, 72 Stunden vor Streikbeginn zu sagen, ob sie an der Arbeitsniederlegung teilnehmen. Auch über langfristige Lösungen solle man sich in der Branche ernsthafte Gedanken machen, so der Verband. Um langfristig die Auswirkungen von Fluglotsenstreiks aufzufangen, brauche es irgendwann ein Netzwerk, das länderübergreifend für die Luftfahrtsicherheit sorgt, wenn in einem Land die Arbeit niedergelegt wird.

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