Boeing 737 von Utair: In der Türkei gibt es keinen Treibstoff mehr.

Auf Druck der USATürkei stoppt Betankung russischer Flugzeuge

Die türkische Regierung gibt dem Druck der USA nach. Gewisse Airbus- und Boeing-Jets russischer Airlines dürfen in der Türkei nicht mehr tanken. Für Aeroflot, S7 und Co. macht das Flüge nach Antalya oder Istanbul komplizierter.

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Schon seit Anfang des Jahres üben die USA Druck auf die Nato-Partnerin Türkei aus. Der Regierung von Joe Biden missfällt, dass russische Flugzeuge noch in Antalya oder Istanbul landen dürfen. Denn die Türkei ist seit Kriegsbeginn für Russinnen und Russen zum wichtigen Transit- und Reiseland geworden.  Rund ein Viertel der internationalen Flüge ab Russland entfielen 2022 auf Ziele im Land.

Diese Woche legte die Regierung der Vereinigten Staaten nach. Das für die nationale Sicherheit im Handel verantwortliche Bureau of Industry and Security verlangte erneut Sanktionen seitens der Türkei. Und die Regierung in Ankara kommt dem Wunsch jetzt nach. Ab sofort ist es für russische Fluggesellschaften schwieriger, in die Türkei zu gelangen.

Keine Betankung seit Anfang der Woche

Zwar spricht das Land kein Flugverbot für russische Flugzeuge aus. Aber Privat-, Fracht-, Charterflugzeuge oder Flugzeuge, die im Ausland hergestellt wurden und mehr als 25 Prozent Teile aus den USA enthalten, werden in der Türkei nicht mehr betankt, wenn sie nach Russland und nach Belarus fliegen. Das Land ist Verbündeter Russlands.

Schon Anfang der Woche seien Flugzeuge russischer Airlines nicht mehr betankt worden, schreibt das Portal Airporthaber. Auch andere damit zusammenhängende Dienstleistungen sind nicht mehr gestattet. Die Sanktionen betreffen nicht nur Boeing-Jets, da auch Flugzeuge von Airbus viele amerikanische Komponenten enthalten.

Airbus- und Boeing-Jets betroffen

Wie Airporthaber weiter schreibt, tanken daher einige russische Fluglinien mehr Treibstoff, um wieder aus der Türkei wegzukommen. Dafür legen sie einen Tankstopp in Sochi ein. Die Sanktionen betreffen Flugzeuge von Aeroflot, Utair, Rossiya, S7, Fly Pegas und Yamal. Aus Belarus ist Belavia betroffen.

Bei Aeroflot geht es offenbar um 15 Flugzeuge, die aktuell auf den Strecken eingesetzt werden, alle sind Boeing 737-800. Betroffen sind unter anderem die Flieger mit den Kennzeichen RA-73098, RA-73094 oder RA-73123. Bei S7 sind fünf Boeing 737-800 betroffen, darunter die mit dem Kennzeichen RA-73669. Bei Rossiya geht es um zwei Boeing 737-800, bei Pegas Fly um eine  777-200, bei Azur Air um eine 767-300, bei Utair um vier 737-800 und bei Yamal um zwei Airbus A321. Ebenfalls sanktioniert wird offenbar eine Boeing 747 der iranischen Mahan Air.

Viele Türkei-Flüge aus Russland

Die russische Zeitung Kommersant berichtet ebenfalls, dass es Probleme mit der Betankung einiger Flugzeuge russischer Airlines in der Türkei gebe. Quellen erklären dem Blatt, man hoffe, das Problem schnell zu lösen, weil die Flüge für beide Seiten wirtschaftlich wichtig seien. Russen sind die wichtigste Gruppe für die türkische Tourismusbranche.

Die Zahl der Flüge aus Russland in die Türkei hatte sich seit Kriegsbeginn mehr als verdreifacht. Aeroflot hatte im Mai den Flugverkehr in die Türkei wieder aufgenommen, nachdem die meisten internationalen Flüge im März nach der Invasion eingestellt worden waren. Russlands zweitgrößte Fluggesellschaft, S7, sowie Azur Air, Utair und die belarusische Belavia flogen im vergangenen Jahr ebenfalls in die Türkei, auch mit Boeing-Flugzeugen.

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