Fahrzeug von Swissport: In Australien bald mit Kamera und Mikrofon?

Mit Kameras und MikrofonenSwissport will Gespräche von Bodenpersonal in Australien aufzeichnen

An den Flughäfen Sydney und Melbourne sollen künftig Fahrzeuge von Swissport mit Kamera und Mikrofon ausgestattet werden. Gewerkschaften sprechen von «Big Brother», das Unternehmen verweist auf Sicherheit.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Ein Pilotprojekt von Swissport sorgt in Australien für Aufsehen. Der Abfertigungskonzern will an Flughäfen in Sydney und Melbourne alle Fahrzeuge seiner Bodenflotte mit Kameras und Mikrofonen ausstatten. Auf diese Weise sollen Gespräche der Mitarbeitenden im Arbeitsumfeld aufgezeichnet werden.

Ziel sei es, Fehlverhalten wie Diebstahl oder Beschädigungen aufzuklären und bei Sicherheitsvorfällen besser reagieren zu können, erklärte das Unternehmen gegenüber lokalen Medien. Die Gewerkschaft Transport Workers Union (TWU) kritisiert das Vorhaben scharf. Das Mitschneiden von Gesprächen sei unverhältnismäßig, schaffe ein Klima des Misstrauens und halte Beschäftigte davon ab, Missstände anzusprechen.

Gewerkschaft kritisiert das Vorgehen von Swissport scharf

«Dieses Big-Brother-hafte Vorgehen ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Swissport seine Mitarbeitenden behandelt», so der Gewerkschaftsvorsitzende Michael Kaine. Swissport selbst verweist auf den Sicherheitsaspekt. «Die Technologie dient dazu, betriebliche Abläufe und Sicherheitsstandards zu verbessern sowie zusätzlichen Trainingsbedarf zu erkennen», heißt es in einer Stellungnahme.

Zudem würden die Geräte so installiert, dass Bereiche vermieden würden, in denen private Gespräche stattfinden könnten. Auf Anfrage von aeroTELEGRAPH stellt das Unternehmen zudem klar: Die Maßnahme gilt aktuell ausschließlich für Australien. In anderen Ländern seien keine vergleichbaren Schritte geplant.

Wann setzt Swissport die Pläne um?

Für die Gewerkschaft ist der Fall damit aber nicht erledigt. Sie will den Einsatz der Aufnahmetechnik vor die Aufsichtsbehörden bringen und als psychosoziales Risiko einstufen lassen. Ob und wann Swissport die Pläne tatsächlich umsetzt, ist offen – ursprünglich war ein Start bereits im Juni vorgesehen, der sich nach Widerstand aber verzögerte.

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin