Von AAS abgefertigter Flieger wird enteist: Das Unternehmen fokussiert sich und wächst.

ÜbernahmeAAS-Eigentümerin kauft AHS und schafft neuen deutschen Abfertigungsriesen

Der deutsche Bodenabfertiger AHS bekommt einen neuen EIgentümer. Käuferin ist die Gruppe zu der auch der Konkurrent AAS gehört. Dadurch entsteht in Deutschland ein neuer Abfertigungsriese.

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Eigentümerwechsel erlebte AHS Aviation Handling Services schon so einige in der 73-jährigen Unternehmensgeschichte. 1951 als Hamburger Station der norwegischen Fluggesellschaft Braathens Safe gegründet, gehörten später Germania, Hapag-Lloyd Flug, Lufthansa und LTU zu den Anteilseignern des deutschen Bodenabfertigers. Heute sind sieben deutsche Flughäfen beteiligt: Hannover mit 29,75 Prozent, Hamburg mit 27,25 Prozent, Bremen mit 12 Prozent, Münster/Osnabrück mit 10 Prozent, Stuttgart mit 10 Prozent, Köln/Bonn mit 10 Prozent und Nürnberg über seine Tochter Air Part mit 1 Prozent.

Jetzt bekommt AHS abermals einen neuen Eigentümer. Die derzeitigen Gesellschafter werden ihre Anteile an die Streuli Industries verkaufen. Am Freitag (20. Dezember) wurde der Verkaufsvertrag in Hamburg unterzeichnet. Das Management rechnet mit einer Bewilligung der deutschen Wettbewerbsbehörden bis Ende Januar 2025. Das sei eine «spannende und für die AHS ausgesprochen positive Entwicklung» heißt es in einem Brief an die Angestellten, der aeroTELEGRAPH vorliegt.

Marktführerin in Deutschland bei der Passagierabfertigung

Für die deutsche Luftfahrt ist der Verkauf kurz vor Weihnachten von großer Bedeutung. Denn hinter Streuli Industries steht Dieter R. Streuli mit seiner AXS Group. Unter ihrem Dach sind vier Unternehmen angesiedelt, die in der Branche aktiv sind. Weitaus am bekanntesten ist der Bodenabfertiger AAS Airline Assistance Switzerland. «Wir wollen in Deutschland wachsen. Und AHS passt perfekt zu uns», so Streuli zu aeroTELEGRAPH.

AAS expandierte in den vergangenen Jahren kräftig in Deutschland. So übernahm das Unternehmen diesen Sommer Acciona Airport Services Düsseldorf, zuvor hatte es schon Aeroground Berlin am BER geschluckt. Mit dem Kauf von AHS zündet es endgültig den Turbo. Denn das übernommene Unternehmen ist nach eigenen Angaben bereits jetzt «Marktführer in Deutschland unter den von Fluggesellschaften unabhängigen Anbietern im Bereich Passagierhandling und Operations». AHS ist an elf deutschen Flughäfen aktiv: Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn, München, Leipzig/Halle, Nürnberg und Stuttgart. Und sie zählt mehr als 130 Fluggesellschaften zu ihrer Kundschaft.

Unterschiedlicher Fokus von AAS und AHS

Nach der Übernahme bleiben beide Unternehmen bestehen. «Wir lassen AHS wie sie ist», sagt Streuli. Es gebe auch nur geringe Überschneidungen mit AAS. «Nach einer positiven Beurteilung der deutschen Wettbewerbsbehörden schauen wir uns sicher an, ob es an den drei Standorten Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg, wo beide aktiv sind, Synergien gibt» so der Vorstandsvorsitze der AXS Group. Aber im Hinblick auf die Sommersaison brauche man sowieso viel Personal. Daher gebe es keinen Stellenabbau.

AHS soll künftig für die Passage zuständig sein, also die Abfertigung von Passagieren mit Services wie Check-in, Boarding oder Umgang mit verlorenem oder verspätetem Gepäck und so weiter. AAS soll sich vermehrt auf das Ramp Handling, also die  Abfertigung der Flugzeuge am Flughafen Von der Einweisung, Stromversorgung, Ladekontrolle bis zum Zurückstoßen beschäftigen. «Wir glauben, dass sich die beiden Bereiche zunehmend  unterschiedlich entwickeln», so Streuli. Die beiden Unternehmen beschäftigen in Deutschland mehr als 4000 Menschen.

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