Acciona-Mitarbeiter bei der Beladung eines Jets am Flughafen Düsseldorf: Wechsel zu AAS.

Belegschaft überrumpeltAbfertigungsfirma AAS schluckt größere Konkurrentin am Flughafen Düsseldorf

Bisher waren drei Firmen für die Bodenabfertigung am Flughafen Düsseldorf zuständig. Doch nun hat AAS den dortigen Ableger von Acciona übernommen. Die Angestellten wussten von nichts.

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Im Januar 2023 gab es am Flughafen Düsseldorf Streiks. Der Grund: Nordrhein-Westfalens Verkehrsministerium hatte zuvor bekannt gegeben, welche Unternehmen ab dem 1. April die Bodenabfertigungsdienste übernehmen: Acciona Airport Services Düsseldorf, Wisag Aviation Contracting Düsseldorf und AAS Deutschland. Nicht mehr dabei war nach mehr als 20 Jahren Aviapartner, der bis dahin größte Abfertiger am Flughafen.

Doch Acciona, Wisag und AAS übernahmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Aviapartner. AAS gründete sogar ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem ausgeschiedenen Platzhirsch. Die Lage rund um die Abfertigung beruhigte sich.

«Aufgaben und Verantwortungen unverändert»

Nun gibt es die nächste große Änderung: AAS übernimmt den Düsseldorfer Ableger der spanischen Firma Acciona. In einem AAS-Schreiben, das aeroTELEGRAPH vorliegt, schreiben Chef Dieter Streuli und Betriebsschef Cüneyt Gökcöl: «Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass wir als AAS die Acciona Airport Services Düsseldorf übernommen haben. Herzlich willkommen, als neues Mitglied der AAS-Community.»

Die AAS-Manager erklären: «Eure täglichen Aufgaben und Verantwortungen bleiben unverändert, und wir arbeiten gemeinsam daran, den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten.» Die Arbeitsverträge würden so bestehen bleiben, versichern Streuli und Gökcöl. AAS ist die Abkürzung für Airline Assistance Switzerland.

Flughafen: Keine Auswirkungen auf Betrieb

Der Flughafen Düsseldorf bestätigt die Übernahme auf Anfrage von aeroTELEGRAPH, verweist für Details aber auf die beteiligten Firmen. Auf den Betrieb am Flughafen habe dies keine Folgen, so ein Flughafen-Sprecher, und der Sommerferienauftakt sei bisher reibungslos verlaufen. AAS und Acciona antworteten zunächst nicht auf Anfragen.

Kritik an Acciona kommt von Verdi. «Acciona hat die Betriebsübernahme gegenüber der Belegschaft komplett verschwiegen», sagt Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. Die Angestellten seien am Mittwoch (11. Juli) von AAS informiert worden - nach Vollzug der Übernahme. Acciona hätte zuvor auch nichts angedeutet, sondern Wachstum angekündigt.

AAS bisher ohne Tarifvertrag

AAS hatte laut Tarim bisher rund 200 Angestellte in Düsseldorf und war damit deutlich kleiner als Acciona mit etwa 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Außerdem hätte Acciona im Gegensatz zu AAS einen Tarifvertrag gehabt. Daher fordert der Verdi-Sekretär von AAS: «Die bisherigen tariflichen und arbeitsvertraglichen Besitzstände der Beschäftigten müssen uneingeschränkt berücksichtigt und eingehalten werden.»

AAS hat ihren Hauptsitz in Zürich. Eine Niederlassung unterhält es in Wien in Österreich, zudem gibt es ein spanisches Tochterunternehmen in Palma de Mallorca sowie deutsche Ableger in Düsseldorf, Hamburg und Frankfurt.

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