Schneeräumung in Frankfurt: Eine Riesenarbeit.

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Warum schon wenig Schnee für Chaos sorgen kann

Wenn Flocken vom Himmel fallen, heißt das schnell Chaos im Flugverkehr. Aber warum kann bereits wenig Schnee für Verspätungen, Umleitungen und Flugstreichungen sorgen? Ein Blick auf den Flughafen Frankfurt erklärt, weshalb.

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Schnee ist in unseren Breitengraden keine Seltenheit – und doch führen auch geringe Schneemengen auch in Europa regelmäßig zu Verspätungen, Umleitungen und Flugstreichungen. Aber wie kann das sein? Viele können das nicht verstehen. Ein Blick hinter die Kulissen des größten deutschen Flughafens zeigt, warum selbst ein paar Stunden Schnefall eine enorme Herausforderung darstellen können.

Der Flughafen Frankfurt ist ein präzise abgestimmtes System, das nur wenig Spielraum für Störungen besitzt. Täglich werden rund 1.200 Flugbewegungen abgewickelt, mit bis zu 170.000 Passagieren. Das bedeutet: Im Schnitt startet oder landet etwas mehr als jede Minute ein Flugzeug. Bereits kleinste unvorgesehene Dinge können daher weitreichende Konsequenzen haben. Schnee bringt dieses System besonders schnell an seine Grenzen.

Die schiere Masse: Schnee räumen im Rekordtempo

Einer der Hauptgründe für die Einschränkungen liegt in der enormen Fläche, die geräumt werden muss. Die Mitarbeiter des Winterdienstes bearbeiten über acht Millionen Quadratmeter Vorfeld, Rollwege und Startbahnen. Selbst eine dünne Schneeschicht von drei Zentimetern entspricht einer Schneemenge von 34 Tonnen.

Besonders die Start- und Landebahnen erfordern effiziente Teamarbeit: Um die 60 Meter breite und vier Kilometer lange Centerbahn von Schnee zu befreien, werden 21 Fahrzeuge gleichzeitig eingesetzt. Kehrblasgeräte arbeiten nebeneinander, Schneefräsen räumen die Ränder, und Streufahrzeuge sichern die Fläche hinterher. Dieser Prozess dauert selbst unter optimalen Bedingungen mindestens 30 Minuten – eine Zeit, in der kein Flugzeug starten oder landen kann.

Enteisung: Sicherheit vor Geschwindigkeit

Neben der Räumung der Bahnen spielt die Enteisung der Flugzeuge eine entscheidende Rolle. Tragflächen, Ruder und Klappen müssen vor jedem Start von Schnee und Eis befreit werden, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten. Diese Prozedur dauert je nach Bedingungen ein bis drei Minuten pro Flugzeug, was bei dichtem Flugverkehr schnell zu Verzögerungen führt.

Ein weiterer limitierender Faktor ist die eingeschränkte Sicht bei Schneefall. Um das Risiko zu minimieren, werden größere Abstände zwischen den Flugzeugen eingehalten – sowohl bei Starts als auch bei Landungen. Dies verringert die Kapazität des Flughafens zusätzlich.

Flugstreichungen auf Vorrat

Bereits bei der Vorhersage von Schneefall treffen Flughafenbetreiber und Fluggesellschaften präventive Maßnahmen. Der Winterdienst wird frühzeitig aktiviert, und Airlines beginnen, Flüge zu priorisieren. Sie streichen gezielt Verbindungen, um den Betrieb zu entlasten. Dabei werden insbesondere Flüge gewählt, auf deren Ausfall die Auswirkungen für den Gesamtbetrieb und die eigenen Kosten gering bleiben.

Enorme Räumarbeiten, zeitaufwändige Enteisung, Flugpriorisierungen und Sicherheitsabstände. All das macht deutlich, warum Schnee, selbst in geringen Mengen, für einen Flughafen wie Frankfurt zu erheblichen Einschränkungen führt. Für Passagiere bedeutet dies leider oft: Geduld mitbringen und auf besseres Wetter hoffen.

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