Die Golfairline ermöglichte bisher allen Vielfligenden, sich den Traum eines First-Class-Fluges zu erfüllen. Jetzt hat sie die Praxis ohne Vorwarnung geändert. Doch Emirates lässt eine Hintertür offen.
Herzstück der First Class von Emirates ist die vollständig abschließbare, große Suite mit mannshohen Schiebetüren für absolute Privatsphäre. Gäste erwartet darin ein edles Ambiente mit weichem Leder, High-Tech-Features wie Videoanruf zum Kabinenpersonal, ein riesiger HD-Bildschirm sowie individuell regulierbare Licht- und Temperatursteuerung.
Und im Airbus A380 natürlich die legendäre Dusche. Die First Class von Emirates zählt damit zu den prestigeträchtigsten der Welt. Spätestens seit der Einführung der neuen Version der Ersten Klasse in den Boeing 777 gilt die Fluggesellschaft aus Dubai als Inbegriff für Luxus über den Wolken.
Bislang war dieser Luxus für viele normale Gäste in Reichweite – zumindest, wenn sie ordentlich Meilen bei Emirates' Bonusprogramm Skywards gesammelt hatten. Attraktiv war die Einlösung über Transferprogramme wie denen von Kreditkarten: Mit etwas Planung konnte man ab rund 120.000 Punkten einen Flug in der First Class buchen – ohne einen Vielfliegerstatus zu besitzen.
Doch damit ist nun Schluss. Mit nur wenigen Tagen Vorlaufzeit hat Emirates am 12. Mai eine weitreichende Einschränkung umgesetzt: Prämienflüge in der First Class sind ab sofort nur noch für Skywards-Mitglieder mit einem Status buchbar – also für Silver-, Gold- oder Platinum-Karteninhabenden. Alle anderen gehen leer aus. Wer beispielsweise den Silver-Status bei Emirates erreichen will, muss mindestens 25.000 sogenannte Tier Miles sammeln oder 25 qualifizierende Flüge mit Emirates oder Flydubai absolvieren.
Ein Emirates-Sprecher erklärt gegenüber aeroTELEGRAPH, man habe im Rahmen einer regulären Geschäftsüberprüfung die Kriterien für sogenannte Classic Rewards angepasst. «Ziel ist es, unseren treuen Mitgliedern mit höherem Status mehr Vorteile, exklusivere Belohnungen und besseren Zugang zur First Class zu bieten», so der Sprecher.
Ein Blick auf andere Airlines zeigt: Emirates steht mit dieser Einschränkung nicht alleine da. Bei Swiss etwa ist eine Meilenbuchung in der First Class ausschließlich für Mitglieder der oberen beiden Statusstufen möglich – also für Senatoren und HON Circle Member. Noch restriktiver ist Air France: Dort sind Prämienflüge in der La Première seit 2023 nur noch für Flying Blue Platinum- und Ultimate-Mitglieder buchbar. Selbst für ein Upgrade von der Business- in die First Class ist mindestens der Platinum-Status erforderlich.
Wer die Emirates First Class nicht von ihrer Bucket List streichen will, muss trotzdem nicht ganz aufgeben: Upgrades von der Business in die First Class sind mit Meilen nach wie vor möglich – sofern Plätze verfügbar sind und man das Geld dafür auszugeben bereit ist. Auch über Partnerprogramme wie Qantas Frequent Flyer oder Air Canada Aeroplan lässt sich die Luxusklasse noch buchen, allerdings oft zu deutlich höheren Meilenwerten und mit stark begrenzter Verfügbarkeit.