In fast der Hälfte der Flugzeuge der Lufthansa-Tochter gibt es keine Taschen an den Sitzen, etwa in den neuen Airbus A320 Neo und A321 Neo. Mit der Boeing 737 Max bringt Eurowings die Aufbewahrungsmöglichkeiten aber zurück - mit neuer Aufteilung.
Man nimmt auf dem Sitz im Flugzeug Platz, in einer Hand eine Trinkflasche, in der anderen eine Powerbank. Und wohin nun damit? Na klar, in die Sitztasche unten am Vordersitz.
Jedoch gibt es diese Möglichkeit nicht bei allen Airlines und nicht in allen Flugzeugen. Dass zum Beispiel Billigflieger wie Ryanair auf Sitztaschen verzichten, ist wenig überraschend. Aber auch Eurowings, die sich als «Value-Airline» bezeichnet, verzichtet in vielen Jets darauf, auch in ihren neuesten. «Aktuell sind insgesamt 40 Flugzeuge unserer Flotte von 100 Flugzeugen ohne Sitztaschen im Einsatz – darunter alle A320 Neo und A321 Neo sowie 27 A320 Ceo mit Geven-Sitzen», erklärt eine Eurowings-Sprecherin.
Sitztaschen, oft auch in Form von Netzen, haben aus Sicht von Fluglinien zwei Nachteile. Sie füllen sich mit Müll, was zusätzlichen Zeit- und Arbeitsaufwand bei der Reinigung der Kabine bedeutet. Und sie können ausleiern oder anderweitig kaputtgehen. Auch für Reisende haben solche Taschen nicht nur Vorteile. So kann man darin Hinterlassenschaften eines vorherigen Passagiers finden, die bei der Reinigung übersehen wurden. Und wenn jemand auf dem Mittel- oder Gangplatz die Tasche übermäßig füllt, kann sie andere Reisende in der Reihe beim Vorbeigehen stören.
Dennoch dürften die Vorteile aus Sicht der Fluggäste überwiegen. Und so wird Eurowings in ihren Boeing 737 Max 8, die sie ab 2027 erwartet, auch entsprechend ausgestattete Sitze bieten. Bei den 737 Max «werden Sitztaschen wieder verbaut», bestätigt die Sprecherin. «Es handelt sich dabei um eine weiterentwickelte Lösung mit getrennten Fächern für Sicherheitskarte, Magazine, Flaschen und Mobiltelefon.» Diese werde auch auf Anregung der Crews und von Passagierinnen und Passagieren eingeführt.
Eurowings nennt noch keine weiteren Details zum Sitz und zum Sitzhersteller für die Boeing 737 Max. Wie eine Lösung mit getrennten Fächern grundsätzlich aussehen kann, ist aber beispielsweise im Airbus A220 von Swiss zu sehen:
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