Eine Flugreise im Rollstuhl: Nicht immer einfach.

Eine Flugreise im Rollstuhl: Nicht immer einfach.

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Rollstuhl und Co.

Barrierefreiheit ist bei Fluglinien kaum ein Thema

Flugzeuge werden den Bedürfnissen von Menschen mit Beeinträchtigungen nicht gerecht, kritisiert ein prominenter Designer. Im Interview appelliert Paul Priestman an die Branche.

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Wie sieht das Reiseerlebnis im Flugzeug in Zukunft aus? Darüber diskutiert die Luftfahrtbranche gerne. Ein Punkt wird dabei oft übersehen, wie Paul Priestman kritisiert. Er hat mit seiner Designagentur Priestman Goode etwa Qatar Airways' Q Suite entworfen und prangert immer wieder mangelnde Barrierefreiheit in Flugzeugen an. aeroTELEGRAPH hat sich mit ihm über das Thema unterhalten.

Hinkt die Luftfahrt anderen Branchen hinterher bei der Barrierefreiheit?

Paul Priestman*: Wir arbeiten in der Luftfahrtbranche, designen aber auch Busse, Straßenbahnen und Züge. Immer müssen wir auch Bereiche entwerfen für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit anderen speziellen Bedürfnissen – nur in Flugzeugen gibt es so etwas nicht. Und die meisten Leute verstehen auch gar nicht, was da passiert. Denn sie verlassen erst das Flugzeug und dann werden Menschen, die Unterstützung brauchen, von Mitarbeitern in Behelfsrollstühle gehoben. Das ist schrecklich.

Und warum sollten Airlines gerade jetzt etwas ändern?

Der Bedarf wird steigen. Denn mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung brauchen mehr und mehr Leute Hilfe. Jeder wird irgendwann in seinem Leben mal im Rollstuhl sitzen. Und wenn ich in dieser Situation bin, will ich immer noch reisen. Die Fluggesellschaften müssen sich mit diesem Problem befassen.

Haben Sie eine Lösung?

Wir haben vor ein paar Jahren eine Lösung entwickelt, die auch Auszeichnungen gewonnen hat. Dabei wird ein Teil eines Sitzes mit Rollen abgekoppelt und zur Fluggastbrücke gerollt. Jemand nimmt darauf Platz und wird auf dem Rollsitz zurück ins Flugzeug gebracht, wo dieser wieder in den ganzen Sitz eingeklickt und dann gesichert wird.

Und gab es keine Interessenten?

Es gab viel Interesse. Aber ich glaube, Airlines, Flugzeugbauer und Sitzhersteller müssen da zusammenfinden und es braucht einen Katalysator. Zum Beispiel einen speziellen Award für Barrierefreiheit im Luftfahrtsektor. Ich denke allerdings, dass es am Ende eine Bürgerrechtsfrage wird und Regierungen entscheiden, dass eine Lösung her muss.

Und wenn eine Fluggesellschaft vorher den ersten Schritt macht?

Dann werden alle anderen folgen. Denn hier wird in der Zukunft das Geld liegen. Wir sind die letzte reiche Generation.

*Paul Priestman, geboren 1961, ist Desinger, Mitgründer der Designagentur Priestman Goode und deren Vorsitzender. Im Januar 2016 wurde er von der Zeitung The Sunday Times unter die 500 einflussreichsten Menschen in Großbritannien gewählt.

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