Airbus A319 von Fastjet: Zu groß für Afrika.

Rückgabe der Airbus A319Fastjet sucht kleinere Flugzeuge

Der neue Chef der ins Straucheln geratenen afrikanischen Billigairline will kleinere Flugzeuge einsetzen – und den Firmensitz von London nach Afrika verlegen. So soll Fastjet die Verluste stoppen.

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Die afrikanische Billigfluglinie Fastjet steht vor umfassenden Reformen. Der im kommenden August die Führung übernehmende Nico Bezuidenhout will den Sitz der Gesellschaft von London nach Afrika verlegen. «Es macht keinen Sinn, eine Fluggesellschaft aus 5000 Kilometern Entfernung zu führen», sagte der neue Vorstandschef dem Nachrichtendienst Bloomberg. Südafrika oder Tanzania seien die offensichtlichsten Alternativen. Mit mehr Nähe könne man auch Kosten einsparen.

Der 39-jährige Bezuidenhout wechselt von South African Airways zum heftige Verluste einfliegenden Anbieter. Der bisherige Fastjet-Chef Ed Winter ist nach einem öffentlichen Streit mit Großaktionär Stelios Haji-Ioannou abgetreten. Er hatte zuletzt nicht nur eine Gewinnwarnung ausgesprochen, sondern auch gewarnt, dass der Airline die Barreserven ausgehen. Bezuidenhout hat sich als Manager der erfolgreichen South-African-Billigtochter Mango einen Namen gemacht – und auch die Muttergesellschaft kurzfristig geführt.

Regionaljets die bessere Wahl für Afrika

Bezuidenhout will das Niedrigkostenmodell von Fastjet besser an die Gegebenheiten in Afrika anpassen. Vor allem nimmt er die Auslastung der fünf Airbus A319, die von Tanzania und Zimbabwe aus operieren, unter die Lupe: «Ich muss die operativen Daten noch analysieren, aber ich denke, dass die Flugzeuge mit ihren 145 bis 156 Sitzen zu groß sind und früher zurückgegeben werden müssen.» Fastjet hatte bereits im April den Leasingvertrag für ihren sechsten Jet aufgelöst. In Frage kommen wohl Regionaljets wie die Bombardier CRJ-Reihe, Embraers E-Jets oder auch der Sukhoi Superjet.

Noch allerdings ist auch das Revirement im Management von Fastjet nicht zu Ende. An der Hauptversammlung am 28. Juni steht die Zukunft des Aufsichtsratschefs Colin Child auf dem Spiel, den Stelios Haji-Ioannou vertreiben will. Fastjet allerdings gab bereits bekannt, dass Child Bezuidenhout an Bord gebracht hatte und plädiert dafür, Child in seinem Amt zu bestätigen. Stelios hält gemäß den letzten Angaben 9,9 Prozent der Anteile an Fastjet. Er hatte einst Easyjet gegründet.

Unterwegs mit Graupapagei

Fastjet nahm 2012 den Flugbetrieb als erste neue panafrikanische Fluggesellschaft auf. Seitdem beförderte sie knapp zwei Millionen Passagiere. Die Schwanzflossen der Fastjet-Flugzeuge  sind mit einem stilisierten afrikanischen Graupapagei verziert. Noch vor einem Jahr hatte die Airline verkündet, bis 2018 34 Flugzeuge in Betrieb zu haben.

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