Cockpit der Boeing 737 Max: Stimmt alles mit den Notfallabläufen?
Nach 737-Max-Unglücken

US-Behörde rät zu besseren Notfalltrainings für Piloten

Die US-Luftfahrtbehörde spricht sich für höhere Mindeststandards bei Pilotenschulungen aus. Derweil gerät die FAA selbst immer heftiger in die Kritik.

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Seit März müssen Betreiber der Boeing 737 Max die Jets am Boden halten. Viele weitere Airlines warten auf Lieferungen des Modells, das nach zwei tödlichen Abstürzen noch immer gegroundet sind. Den wirtschaftlichen Schaden, den die Fluggesellschaften durch die Verzögerungen erleiden, wollen viele bei Boeing geltend machen. Mit Icelandair hat nun eine dieser Airlines erklärt, man habe sich mit Boeing über Entschädigungen geeinigt. Sie ist eine der ersten Fluggesellschaften, die solch eine Einigung öffentlich macht.

Details zur Höhe der Entschädigung nannte weder Icelandair noch Boeing. Die Fluglinie hat bereits sechs Boeing 737 Max am Boden und weitere bestellt. Der US-Flugzeugbauer dürfte großes Interesse an einer raschen Einigung mit den Isländern gehabt haben, da sie öffentlich mit dem Gedanken gespielt hatte, ein reiner Airbus-Betreiber zu werden.

Icao soll Pilotentrainings prüfen

Derweil empfiehlt die US-Luftfahrtbehörde FAA laut der Nachrichtenagentur Bloomberg eine bessere Vorbereitung von Piloten auf manuelle Notfallsituationen. In einem Bericht, den die FAA in Kooperation mit anderen Nationen verfasst habe, werde die Internationale Zivilluftfahrtorganisation Icao aufgefordert, den Schulungsbedarf von Piloten zu untersuchen und herauszufinden, wie die Mindeststandards verbessert werden könnten, heißt es. Man habe etwa hilfreiche Simulatorentrainings identifiziert, die aber nicht zu den Icao-Standards zählten, zitiert die Agentur aus dem Bericht.

Das Papier erwähnt demnach zwar nicht die 737-Max-Abstürze, doch FAA-Chef Steve Dickson stellte in einem Interview einen Zusammenhang her. Er sagte demnach über die Boeing 737 Max, seine Behörde untersuche die Konstruktionsprobleme des Flugzeuges, die zu den Unglücken beigetragen haben könnten, es sei aber auch nötig, sich anzusehen, wie die Piloten mit der Maschine interagiert hätten.

FAA-Inspektoren nicht ausreichend qualifiziert

US-Medien berichten ebenfalls über erste Erkenntnisse aus dem indonesischen Untersuchungsbericht zum Absturz der 737 Max von Lion im vergangenen Oktober. Der Bericht der indonesischen Behörden, der in rund zwei Monaten veröffentlicht werden soll, macht demnach sowohl Boeing und die FAA als auch Lion Air und die Piloten für Fehler verantwortlich, die zu dem Unglück beitrugen, das 189 Menschen das Leben kostete. Der Airline werden demnach etwa Versäumnisse bei Training und Wartung vorgehalten.

Die FAA wird allerdings nicht nur in Indonesien kritisiert, sondern auch in den USA. Gemäß Presseberichten ist eine staatliche Kontrollbehörde zu dem Schluss gekommen, dass FAA-Inspektoren, die im Rahmen der Zertifizierung der 737 Max zum Einsatz kamen, nicht ausreichend qualifiziert waren. Zudem kommt das Office of Special Counsel, das für die Prüfung von Whistle-Blower-Tipps zuständig ist, zu dem Schluss, dass die FAA den US-Kongress in die Irre geführt habe, als die Vorwürfe im Frühjahr erstmals publik wurden.

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