Flugzeuge von Eurowings Discover und Lufthansa: Die Tarifierung der Ferientochter sorgt für Stress.

TarifvertragEurowings Discover sorgt im Lufthansa-Konzern für rote Köpfe

Eurowings Discover soll einen eigenen Tarifvertrag für die Pilotinnen und Piloten erhalten. Wie dieser zustande kommen könnte, sorgt beim Personal anderer Lufthansa-Airlines für Verstimmung.

Top-Jobs

skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit

Innerhalb von zwölf Monaten schaffte Eurowings Discover es von null auf 17 Flugzeuge. Seit dem Einjahresjubiläum im Juli ist die jüngste Tochter des Lufthansa-Konzerns um ein weiteres Flugzeug gewachsen. Doch dem Personal, das die elf Lang- und acht Mittelstreckenflieger steuert, fehlt bislang etwas noch – ein Tarifvertrag.

Das soll sich ändern. Ende Oktober teilte die Lufthansa-Konzernführung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit mit, sie sei bereit, «ergebnisoffen» über tarifliche Arbeitsbedingungen beim neuen Ferienflieger zu verhandeln. Eigentlich klingt das nach einer guten Nachricht. Doch das Thema sorgt auch für Verstimmung beiden Pilotinnen und Piloten von Lufthansa - und von Eurowings Discover.

Verärgerung über Gewerkschaft

So hat die Personalvertretung von Lufthansa ein Schreiben an den Vorstand der Vereinigung Cockpit verfasst, in dem sie diesen Vorgehen stark kritisiert. Man habe aus der Presse erfahren, dass die Gewerkschaft der Pilotinnen und Piloten Eurowings Discover tarifieren wolle, heißt es darin - was wohl als Kritik zu verstehen ist. Doch vor allem sei man irritiert, dass Discover womöglich eine eigene Tarifkommission erhalten könnte, welche die Interessen der Pilotinnen und Piloten der Ferienairline vertritt.

Das gefällt den Personalvertretungen von Lufthansa und der Lufthansa Cargo nicht. Für die Tarifierung bei Discover solle die Konzern-Tarifkommission zuständig sein, heißt es in dem Schreiben, das aeroTELEGRAPH vorliegt. «Der Weg der Konsolidierung der Tarifkommissionen in den Hubs ist immens wichtig und wird daher mit Nachdruck von uns verfolgt und unterstützt», heißt es darin.

Interner Zusammenhalt ...

Die Personalvertretungen argumentieren mit dem internen Zusammenhalt. «Wir dürfen uns hier nicht länger gegeneinander ausspielen lassen. Durch eine eigenständige Tarifkommission von Eurowings Discover würde aber genau dies wieder passieren.» Man wolle nicht, «dass die Interessen der Kolleg:innen von Eurowings Discover zum Spielball der Tarifpolitik werden.»

Bei Eurowings Discover sehen das nicht alle so. Der Unmut sei teilweise groß, berichten Mitarbeitende. «Man sollte nun erwarten, dass wir uns alle darüber freuen würden», so einer von ihnen über die geplante Schaffung eines Tarifvertrages zu aeroTELEGRAPH. «Das Gegenteil ist aber der Fall.»

... oder eben doch nicht?

Denn sollte die Konzerntarifkommission auch für Discover zuständig sein, könne das auch einen nachteiligen Effekt für das Personal dort haben. Man werde ohnehin schon als Personal zweiter Klasse angesehen im Konzern, heißt es von einem weiteren Mitarbeiter. Im Grunde sei es genau andersherum als von der Lufthansa-Personalvertretung dargestellt.

Dass die Personalvertretung von Lufthansa versuche, Einfluss auf Prozesse bei Discover zu nehmen, stoße einigen sauer auf. «Man will uns nicht mitreden lassen und nach außen hin zwar eine Verbesserung verkaufen. Nach innen aber das meiste für die Kolleginnen und Kollegen der Lufthansa Mainline rausholen», befürchtet man bei Discover.

Vereinigung Cockpit in Gesprächen...

Auch sei man nicht zwingend daran interessiert, dass die Vereinigung Cockpit für das Thema zuständig sei. Denn dass diese von der Lufthansa-Konzernleitung und der Konzerntarifkommission angesprochen wurde, sei eigentlich unüblich. Das Personal könne sich auch vorstellen, dass die Konkurrenzgewerkschaft Verdi sich der Thematik annehme.

Dass es bei solchen Themen verschiedene Meinungen und Wahrnehmungen gebe, sei normal, so Marcel Gröls, der bei der Gewerkschaft der Pilotinnen und Piloten für das Thema Tarif zuständig ist. Auch innerhalb der verschiedenen Airlines. Man führe in nächster Zeit Gespräche mit den Kollegen über das Thema und wolle daher aktuell nicht mehr öffentlich dazu sagen.

...und Verdi offen für Gespräche

Auch auf Verdi war Lufthansa bezüglich der Tarifverträge für die Ferienairline zugekommen, berichtet Gewerkschaftssekretär Dennis Dacke. Doch man starte solche Verhandlungen nur auf Auftrag der Mitglieder hin. «Dann sind wir aber natürlich offen dafür», so Dacke.

Noch sei Eurowings Discover aber «bescheiden gewerkschaftlich organisiert», so der Gewerkschafter weiter. Viele Pilotinnen und Piloten vertrete man bei Verdi noch nicht.

Mehr zum Thema

Jet von Eurowings Discover: Ein Teil des Names größer als der andere.

Wie lange hält die Klebe zwischen Eurowings und Discover?

Airbus A330 von Eurowings Discover: Weniger oft in die Karibik.

Eurowings Discover dünnt Flugplan im Winter aus

Bernd Bauer: Chef von Edelweiss und Eurowings Discover.

Edelweiss-Chef übernimmt auch Steuer bei Eurowings Discover

Boeing 737 von Ryanair: Seltener an deutschen Flughäfen zu Gast.

Ryanair kürzt Angebot an neun deutschen Flughäfen

Video

hacker siberislam kelowna
An Flughäfen in den USA und Kanada ist es Hackern gelungen, Lautsprecherdurchsagen und teilweise auch Anzeigetafeln zu manipulieren. Dabei priesen sie unter anderem die Terrororganisation Hamas.
Timo Nowack
Timo Nowack
Business-Doppelsuite im Airbus A350 von Swiss: Neues Flugzeug, neues Interieur.
Kürzlich überführte die Schweizer Nationalairline ihren ersten Airbus A350 nach Zürich – nun gewährt sie erstmals einen Blick ins Innere des neuen Langstreckenjets. Mit ihm will Swiss neue Maßstäbe bei Komfort und Design setzen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Flugzeug von American Eagle am Flughafen Dallas: Die Betankung ging schief.
Beim Betanken eines Flugzeuges von American Eagle am Flughafen Dallas ging etwas komplett schief. Ein Schlauch löste sich und spritzte wild große Mengen Kerosin umher.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies