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Piloten sind sauer

EU will Wet-Lease-Regeln mit den USA lockern

Die EU will den transatlantischen Wet-Lease-Markt deregulieren und dazu mit den USA verhandeln. Widerstand kommt von den europäischen Piloten.

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Der Ministerrat der Europäischen Union hat der EU-Kommission grünes Licht dafür gegeben, mit den USA über die Regeln für Wet Leasing zu verhandeln. Ziel ist es, das bisherige Limit von maximal sieben Monaten - das einmal erneuert werden kann auf dann insgesamt 14 Monate - zu streichen. «Ein Flugzeug mit der Crew zu leasen, bekannt als Wet Leasing, macht es Fluggesellschaften einfacher, neue Routen zu eröffnen und zum Beispiel auf saisonbedingte Nachfrage für Touristen-Destinationen zu reagieren», erklärt der Rat in einer Pressemitteilung und argumentiert: «Eine höhere Flexibilität für Flugzeugbetreiber bringt eine größere Auswahl und niedrigere Preise für die Kunden.»

Auch Maltas Transportminister Joe Mizzi kommt in dem Statement zu Wort und sagt, ein überarbeitetes Abkommen mit den USA würde neue Geschäftsmöglichkeiten auf beiden Seiten des Atlantiks schaffen. «Es setzt unsere Tradition fort, Marktzugangsbarrieren aufzuheben, um den Passagieren und den Fluggesellschaften gleichermaßen Vorteile zu bringen.»

Pilotenvereinigung warnt vor Verzerrung

Ganz anders sieht das die European Cockpit Association ECA: «Wir haben keine Beweise gesehen für ein echtes und bedeutendes wirtschaftliches Interesse Europas, seine Märkte zu öffnen», sagt der Präsident der europäischen Pilotenvereinigung, Dirk Polloczek. Er warnt davor, das Risiko zu unterschätzen, den Wettbewerb auf dem transatlantischen Markt zu verzerren. «In den USA kann jeder Wet-Leasing-Antrag eines EU-Unternehmens einseitig verweigert werden, wenn dieser bei einem 'Public Interest Test' scheitert».

Allerdings merkte er an, dass die USA solche Tests bisher noch nicht genutzt hätten.

Der Ministerrat betont, es gehe ausschließlich um ein Abkommen mit den USA und die Verhandlungen würden nicht bedeuten, dass es ähnliche Deals mit anderen Nicht-EU-Ländern geben werde. Nichtsdestotrotz sagt ECA-Generalsekretär Philip von Schöppenthau: «Es ist schwer vorstellbar, dass andere Länder nicht ähnliche Arrangements verlangen werden.» Von Schöppenthau verweist besonders auf Golfstaaten und asiatische Länder, mit denen die EU über Luftfahrtabkommen verhandle.

Gefahr für europäische Jobs?

Wenn Wet Leasing für Anbieter aus Drittländern keinen zeitlichen Beschränkungen mehr unterliege, werde es fester Bestandteil der Geschäftsmodelle von Fluggesellschaften, so der ECA-Generalsekretär. «Jedes Wachstum einer EU-Airline wird dann eher durch Flugzeuge und Crews aus Drittländern befriedigt als durch europäische Wet-Lease-Anbieter und europäische Crews», argumentiert von Schöppenthau. So würden Wachstum und Arbeitsplätze exportiert.

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