Letzte Aktualisierung: um 15:19 Uhr

Hohe Kredite für Darwin/Etihad Regional

Etihad hilft Etihad Regional mit 50 Millionen

Neue Zahlen zeigen: Die Golfairline investierte massiv in ihre Schweizer Partnerin. Etihad zeichnete nicht nur Kapital sondern gewährte Darwin/Etihad Regional auch hohe Kredite.

Anfang Juni war es soweit. Nach einer monatelangen Prüfung gab die Schweizer Aufsichtsbehörde Bundesamt für Zivilluftfahrt grünes Licht für den Einstieg von Etihad bei der Regionalfluglinie Darwin Airline. Der Luftfahrtriese aus Abu Dhabi zeichnete in der Folge eine Kapitalerhöhung über 10 Millionen Franken. Er sicherte sich eine Beteiligung von 33,3 Prozent.

Das war längst nicht alles, wie der vertrauliche Geschäftsbericht von Etihad Airways zeigt, der nun an die Öffentlichkeit gelangte. Die Golfairline gewährte ihrer Schweizer Partnerin, die heute als Etihad Regional durch Europa fliegt, auch zwei Kredite. Der erste beläuft sich auf 20 Millionen Franken (18,5 Millionen Euro) und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Er ist gemäß den Unterlagen mit einem «vereinbarten Zinsfuß» zu verzinsen. Das deutet auf Vorzugskonditionen hin, da sonst üblicherweise von «marktüblichen» Konditionen gesprochen wird.

Aktionärs-Darlehen ein «übliches Instrument»

Das zweite Darlehen umfasst ebenfalls 20 Millionen Franken. Es ist drei Jahre lang zinslos. Ab dem vierten Jahr fallen dann Zinszahlungen an. Vier Jahre lang muss es auch nicht zurückbezahlt werden. Danach hat Darwin/Etihad Regional drei Jahre Zeit, den Kredit abzubezahlen. Beide Kredite wurden 2014 gewährt. «Die Zahlen wurden gegenüber den Schweizer Aufsichtsbehörden offengelegt und von ihnen genehmigt. Das Airline-Geschäft ist kapitalintensiv und Darlehen von Aktionären sind ein übliches Element bei der Finanzierung», kommentiert ein Sprecher der Schweizer Airline.

Das Geld hatte Darwin bitter nötig. Sie baute nach Bekanntgabe der Kooperation mit Etihad im Dezember 2013 das Streckennetz stark aus. Aus dem Konkurrenzkampf mit der Swiss ging die Schweizer Regionalairline aber als Verliererin hervor. Sie musste daher ihr Streckennetz wieder massiv zusammenstreichen. Ihr war das Geld ausgegangen. Inzwischen profiliert sie sich mit Nischenstrecken und Auftragsflügen für Schwesterairlines wie Alitalia und Air Berlin.