Letzte Aktualisierung: um 19:08 Uhr

MX1788

Erster Flug von Mexicana verlief nicht wie geplant

Die neue mexikanische Staatsairline ist gestartet. Der Erstflug von Mexicana de Aviacion verlief jedoch anders als geplant.

Es ist eines der Herzensprojekte von Andrés Manuel López Obrador. Der mexikanische Präsident trieb den Neustart von Mexicana de Aviacion mit Nachdruck voran – auch als Symbol für die Erneuerung seines Landes. Er versprach dem Volk dank der Wiedergeburt der Staatsairline bessere Verbindungen und 20 Prozent niedrigere Ticketpreise.

Nach vielen Mühen und mit viel Würgen hob Mexicana am Dienstag (26. Dezember) schließlich ab. Doch López Obrador war nicht an Bord. «Ich bin viel gereist, sehr viel», sagte er. Er habe in den Tagen zuvor viele Bundesstaaten besucht, um Projekte zu besichtigen. «Außerdem habe ich hier viel zu tun», so der Präsident. Er müsse sein neuestes Buch abliefern. Deshalb sei er nicht mitgeflogen.

Schlechtes Wetter in Tulum

Auf dem Erstflug MX1788 hätte López Obrador durchaus etwas erleben können. Vom Aeropuerto Internacional Felipe Ángeles sollte der zum neuen Flughafen Tulum auf Yukatan führen. Die Boeing 737-800 mit dem Kennzeichen XA-ASM hob auch pünktlich vom neuen, zweiten Airport von Mexico City ab, den man meistens kurz AIFA nennt. Doch am Ziel kam sie nicht so pünktlich an.


Die Boeing 737-800 von Mexicana beim Erstflug. Bild: Mexicana de Aviacion

In Tulum herrschte zur Ankunftszeit schlechtes Wetter. Die Cockpitcrew kreiste deshalb einige Male über der Region, bevor sie sich entschied, nicht in Tulum zu landen. Sie wich schließlich nach Merida aus. Dort wartete sie rund zwei Stunden auf besseres Wetter und ließ die Boeing 737 auftanken.

Mehr als 100-jährige Geschichte

Am Ende startete der Erstflug von Mexicana wieder und kam am Ende mit rund zwei Stunden Verspätung in Tulum an. Dort stiegen 127 Passagiere aus. Ausverkauft war der Erstflug damit nicht. 147 Tickets waren gemäß der Zeitung Expansion verkauft worden, in der Boeing 737 würden aber 174 Reisende Platz finden. Diese Auslastung entspreche in etwa der aller Flüge, schreibt das Blatt.

Mexicana de Aviacion hat eine mehr als 100-jährige Geschichte. Sie geht auf die am 12. Juli 1921 gegründete Compañía Mexicana de Transportación Aérea zurück. Im April 2010 stellte die Fluglinie ihre Flüge ein, das Unternehmen existierte aber weiter. Mehrere Versuche zum Neustart scheiterten seither.

Start mit Armee-Jets

López Obrador hat es nun geschafft. Die neue Mexicana wird vom Secretaría de la Defensa Nacional, dem Verteidigungsministerium, geführt. Die mexikanische Armee stellte ihr zum Start denn auch zwei Boeing 737-800 und eine 737-300 zur Verfügung. Zur Flotte gehören zudem zwei Embraer ERJ 145, die von Tar Aerolíneas geleast werden.

Zum Start bedient Mexicana vom Flughafen Mexico City-AIFA aus 14 Ziele in den Bundesstaaten Baja California, Campeche, Chiapas, Guerrero, Jalisco, Nuevo Leon, Sinaloa, Tabasco, Tamaulipas und Yukatan.