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Passagierzahlen

Erreicht Eurowings nie wieder das Vorkrisenniveau?

In der Lufthansa-Gruppe erholt sich Eurowings bei den Passagierzahlen am langsamsten. Konzernchef Carsten Spohr hält es sogar für möglich, dass die Airline die alten Zahlen nie mehr erreicht.

Es fehlt noch mehr als ein Viertel. Anfang Mai hat die Lufthansa-Gruppe die Passagierzahlen ihrer Airlines für das erste Quartal 2023 veröffentlicht. Sie zeigen: Im Durchschnitt liegen Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings noch mehr als 26 Prozent unter dem Wert des erstens Quartals aus dem Vor-Covid-Jahr 2019.

Am besten schneiden die österreichischen und Schweizer Töchter ab, mit nur noch etwas mehr als minus 15 Prozent. Die belgische kommt auf ein Minus von fast 21 Prozent und Lufthansa German Airlines, wozu auch Regionalpartner und Eurowings Discover zählen, auf minus 26 Prozent.

Warum Eurowings so weit unter dem Durchschnitt liegt

Ausreißer nach unten ist Eurowings. 2,79 Millionen Reisende im ersten Quartal 2023 bedeuten mit einem Minus von mehr als 46 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten 2019. Doch wie geht es weiter? «Bei Eurowings gibt es zwei Effekte», antwortete Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr  im Mediengespräch zum Quartal.

«Zum einen hat sie eine höhere Saisonalität als unsere anderen Airlines, weil sie den höchsten Privatreiseanteil und den höchsten Urlauberanteil hat.» Hinzu komme, dass die Airline sich «aufgrund der hohen Kosten im innerdeutschen Luftverkehr» dort zunehmend zurückgezogen habe, so der Lufthansa-Group-Lenker. Dafür fliege Eurowings nun längere Routen im Freizeitbereich, etwa auf die Kanaren, in die Türkei, nach Griechenland oder nach Nordafrika.

«Statt zwei oder drei Mal nach Berlin ein Mal nach Teneriffa»

«Also auf der reinen Passagierzahl werden wir wahrscheinlich nie wieder dahin kommen, wo wir mal waren, oder lange nicht, weil wir die Flugzeuge jetzt anders einsetzen», so Spohr. «Zum Beispiel statt zwei oder drei Mal nach Berlin ein Mal nach Teneriffa.»