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Druck aus China

Emirates und das Verbot von Taiwan-Pins

Die Golfairline hat die Flugbegleiter aus Taiwan angewiesen, keine Pins mit der Flagge ihrer Heimat mehr zu tragen. Das sei ein Wunsch der chinesischen Regierung, welche die Inselrepublik nicht anerkennt.

Die Golfairline ist stolz auf ihre internationale Kabinenbesatzung. Die Flugbegleiter von Emirates stammen aus mehr als 130 Ländern. Woher sie kommen und welche Sprachen sie sprechen, zeigen sie oft mit einem Pin am Revers. Eine Flagge fehlte da aber zumindest vorübergehend: Die von Taiwan.

Wie die Zeitung South China Morning Post berichtet, hat Emirates die Flugbegleiter aus Taiwan diese Woche angewiesen, den Pin mit der Flagge ihrer Heimat nicht mehr zu tragen. Stattdessen sollten sie sich eine chinesische Flagge anheften. Auslöser der Maßnahme sei die chinesische Regierung, so das Blatt mit Bezug auf eine E-Mail der Uniform-Chefin von Emirates. Peking habe die Fluggesellschaft angehalten, die so genannte Ein-China-Politik umzusetzen.

Emirates krebst zurück

Die Ein-China-Strategie bedeutet, dass kein Land Taiwan anerkennen darf, wenn es diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik China haben will. Peking erachtet das faktisch unabhängige Taiwan – offiziell Republik China – als «untrennbaren Bestandteil des chinesischen Territoriums». Die Inselrepublik wurde 1912 ausgerufen.

Die E-Mail an die Flugbegleiter war sehr deutlich. «Wir sind von der chinesischen Regierung angewiesen worden, die Ein-China-Politik umgehend einzuführen», hieß es darin. Das gelte für alle taiwanesischen Mitarbeitenden in der Kabine. Das sorgte für weltweiten Aufruhr. Einen Tag später krebste Emirates zurück und erklärte, die E-Mail sei «versehentlich» verschickt worden. Man wolle alle Flaggen-Pins im Rahmen neuer Uniform-Vorschriften abschaffen.