Electronics ban
Elektronik-Verbot wirkt sich auf Buchungen aus
Seit März dürfen Tablets und Co. auf Nahost-Flügen nicht mehr mitgeführt werden. Bereits spürt die Branche erste Auswirkungen.
Laptop: Wenn das Gerät nicht mit an Bord darf, steigen gewisse Passagiere um.
Laptop: Wenn das Gerät nicht mit an Bord darf, steigen gewisse Passagiere um.
Erst seit März ist das Elektronik-Verbot für bestimmte Flüge aus Nahost nach Großbritannien und in die USA in Kraft. Und schon zeigen sich erste wirtschaftliche Auswirkungen. Das erklärte Alexandre de Juniac, Chef des Weltluftfahrtverbands Iata, am Rande des jährlichen Branchentreffens in Cancun. Die Daten würden zeigen, dass Passagiere bestimmte Routen, auf denen das Verbot gelte, meiden. «Es ist eine sehr große Sache für unsere Branche.»
Für de Juniac ist klar: «Es wurden Entscheidungen gefällt, die wir als unangemessen ansehen.» Der Generaldirektor der Iata hatte sich bereits kurz nach Bekanntgabe des Verbots deutlich gegen das Verbot ausgesprochen. Das unterstrich er nun noch einmal. De Juniac betonte vor allem die negativen Auswirkungen, die eine Ausweitung des Verbots auf die Branche hätte. Die USA erwägen trotzdem noch immer, die Maßnahme auch auf Flüge ab europäischen Destinationen auszuweiten.
Massiver Produktivitätsschaden
Laut de Juniac würde eine Ausdehnung des Verbots auf europäische Flughäfen die Produktivität der Branche um 1,4 Milliarden Dollar senken. Eine Umfrage der Iata unter Geschäftsreisenden ergab, dass 15 Prozent von ihnen ihre Reiseaktivität einschränken würden. Um das zu verhindern schlägt der Verband Alternativen vor.
«Wir zweifeln nicht an, dass es eine Bedrohung gibt», so de Juniac. Aber es gebe effektivere Maßnahmen als ein Elektronikverbot. Das könnten zum Beispiel auf das Aufspüren von Sprengstoff trainierte Hunde sein, die bei der Kontrolle von Gepäck zum Einsatz kommen. Mit einer insgesamt besseren Technologie für die Überprüfung von Gepäck, besserem Training des Personals und mit einer noch besseren Vorab-Überprüfung der Passagiere ließen sich Risiken besser einschränken, so der Airline-Vertreter.