Letzte Aktualisierung: um 10:16 Uhr

Brand als mögliche Ursache

Egypt-Air-Absturz war wohl ein Unfall

Ägyptische Ermittler sprachen von Sprengstoff an Bord von Flug MS804 von Egypt Air. Französische Forensiker widersprechen und prüfen eine andere Spur: Explodierte ein Tablet im Cockpit?

Von Anfang an war es kompliziert. Immer wieder gelangten von verschiedenen Quellen Informationen über den Absturz von Egypt-Air-Flug MS804 an die Öffentlichkeit. Und immer wieder waren es widersprüchliche Informationen. Nun gibt es wieder eine Kehrtwende.

Die ägyptischen Ermittler hatten sich eigentlich so gut wie darauf festgelegt, dass der Airbus A320, der auf dem Weg von Paris nach Kairo am 19. Mai letzten Jahres verunglückt war, wegen eines Anschlags abstürzte. Nun widersprechen dem offenbar Ergebnisse der französischen Ermittler. Wie die Nachrichtenagentur Agence France Presse von in die Ermittlungen involvierten Quellen erfahren hat, wurden an den Leichen der 8 von 15 untersuchten französischen Passagiere keine Spuren von Sprengstoff gefunden.

Theorie über explodiertes Tablet

Das, so die Informanten, beende die Spekulation über einen möglichen Terroranschlag. Die Ergebnisse habe man den zuständigen französischen Ermittlungsrichtern bereits präsentiert. Was ebenfalls dafür spricht, dass der Absturz von Flug MS804 ein Unfall war: Keine Terrorgruppe hat sich zu einem Anschlag bekannt. Das Ganze ist allerdings umso komischer, da es von Ägypten erst im Dezember geheißen hatte, dass man an den Leichen Sprengstoff gefunden hatte. 

Die Theorie der französischen Ermittler zum Absturz ist, dass der Airbus A320 wegen eines technischen Problems abgestürzt ist. Ein Feuer an Bord habe es definitiv gegeben und es soll in der Nähe des Cockpits ausgebrochen sein. «Derzeit ist eine Theorie, mit der wir arbeiten, dass ein Tablet im Cockpit explodiert ist», so der Informant zu AFP. Doch um das festzustellen, brauche man Trümmerteile und die seien in Ägypten.

Kritik an ägyptischen Ermittlern

«Die Ägypter haben keine große Bereitschaft zur Kooperation gezeigt», beschwert sich der Insider. Es ist nicht das erste Mal, dass aus Frankreich Kritik kommt. Bereits im September hatten die Franzosen sich ebenfalls wegen fehlenden Zugangs zu Trümmerteilen beklagt.