Drohender Ausbruch in IslandDroht der europäischen Luftfahrt eine neues Eyjafjallajökull-Szenario?

2010 brach in Island ein Vulkan aus und legte die Luftfahrt tagelang lahm. Jetzt steht ein anderer Vulkan vor der Eruption. Was bedeutet das für die Branche?

Top-Jobs

aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A) mit Funktion Deputy CFI

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A)

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
Goldeck Logo

Captain Pilatus PC-12NGX (f/m/d)

LOWW/VIE
LOAN
Feste Anstellung
Business Aviation
Goldeck-Flug Gesellschaft m.b.H.
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Goldeck Logo

Inflight Service Personnel (M/F/D)

LOWW/VIE
Feste Anstellung
Business Aviation
Goldeck-Flug Gesellschaft m.b.H.
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Für Nachrichtensprecherinnen und -sprecher rund um die Welt war es eine sprachliche Herausforderung. Eyjafjallajökull ging niemandem leicht über die Lippen. Für die Luftfahrt hingegen war das Problem größer und teurer. Nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans am 14. April 2010 verteilte sich dessen Asche über weite Teile Europas.

Die Folge war, dass viele Länder den Flugbetrieb einstellten. Fünf Tage lang. Der Airline-Dachverband Iata schätzte damals, dass Fluggesellschaften wegen dem temporären Flugstopp 1,7 Milliarden Dollar an Einnahmen verloren haben. Hinzu kamen die Verluste der Flughäfen. Lufthansa alleine bezifferte ihren Schaden auf knapp 200 Millionen Euro.

Vulkanasche kann Systeme verstopfen, Klappen verkleben und Crew die Sicht nehmen

Viele befürchten, dass sich dieses Szenario jetzt wiederholt. Der isländische Wetterdienst hat in den vergangenen Tagen Hunderte von Erdbeben um die Hafenstadt Grindavik in Südwestisland festgestellt. Der Grund dafür ist, dass sich auf einer Länge von 15 Kilometern Magma unter der Oberfläche bewegt. Die Ortschaft musste deshalb evakuiert werden. Der Vulkan Thorbjörn (Isländisch: Þorbjörn) droht auszubrechen.

Karte der seismischen Bewegungen um Grindavik. Blaue-grüne Flächen bedeuten große Verschiebungen. Bild: Icelandic Met Office

Vulkanasche besteht aus sogenanntem pyroklastischem Sedimen. Es besteht aus auf weniger als zwei Millimeter zerkleinertem Gestein und Glas. Gelangt es in Triebwerke, kann das zu Fehlfunktionen und sogar einem Ausfall führen. Die Masse kann auch Wasser- und Treibstoffsysteme verstopfen, Klappen verkleben und sich auf der Cockpitscheibe festsetzen und der Crew die Sicht nehmen.

Vulkane anders gelegen

Doch ganz so schlimm wie 2010 dürfte es selbst bei einem großen Ausbruch nicht werden. «Die Lage und die Merkmale des Vulkans Eyjafjallajökull und des aktuellen Vulkans in der Nähe von Grindavik bedeuten, dass die Auswirkungen auf den Flugverkehr dieses Mal nicht so gravierend sein dürften», kommentiert Jonathan Porter, Chefmeteorologe von Accu Weather.

Der Eyjafjallajökull liege auf einer Höhe von rund 1700 Meter und sei von einem Gletscher bedeckt, erklärt er weiter. Die Aschewolke sei 2010 explosiver geworden, als die Lava mit der schmelzenden Eiskappe interagiert habe. «Der Vulkan in der Nähe von Grindavík ist nicht von einer Eiskappe umgeben», so Porter. Trotzdem warnt er: «Dennoch kann er Aschewolken in die Atmosphäre schleudern, die mit den Winden der oberen Luftschichten verbreitet werden können.»

Änderungen in Ausbruch kann Folgen haben

Obwohl es nicht so aussehe, als ob der Thorbjörn so große Auswirkungen auf den Flugverkehr in Europa haben wird wie der Eyjafjallajökull im Jahr 2010, müsse man wachsam sein. «Selbst kleine Unterschiede in den Besonderheiten eines Vulkanausbruchs und des daraus resultierenden Lavastroms können zu erheblichen Veränderungen der Umweltauswirkungen führen, sodass Reisende sich auf eine mögliche Kaskade von Flugausfällen und Verspätungen einstellen müssen», so Experte Porter.

Mehr zum Thema

Vor zehn Jahren plagte etwas anderes die Luftfahrt

Vor zehn Jahren plagte etwas anderes die Luftfahrt

Das AVOID-System erkennt Aschewolken in einer Höhe von 5'000 Fuss bis 50'000 Fuss (1'500 Meter bis 15'000 Meter) und bis zu einer Entfernung von 100 Kilometern

Mit Radar gegen Vulkanasche

Eyjafjallajökull-Ausbruch: So groß wird Easyjets Wolke nicht

Easyjet kauft sich Aschewolke

A320 Neo von Play und Airline-Chef Einar Örn Ólafssons: Reine Airbus-Flotte.

Wie Play sich für die Zukunft aufstellt - und warum Deutschland wichtig bleibt

Video

value jet crj9 k1 nigeria
Auf dem Vorfeld des Flughafens Abuja in Nigeria kam es zu einem ungeheuerlichen Vorfall. Ein Streit mit einem bekannten Musiker beim Einsteigen auf dem Vorfeld eskalierte, bis die Pilotin der Bombardier CRJ 900 einfach los rollte.
Timo Nowack
Timo Nowack
lufthansa super star lackierung 09
Die Lockheed L-1649A Super Star von Lufthansa hat am Flughafen Münster/Osnabrück ihre 1950er-Jahre-Lackierung erhalten. Ein Blick auf das Flugzeug - und Ausblick darauf, wie es nun weitergeht.
Timo Nowack
Timo Nowack
Die neue Lackierung auf einer Boeing 787 von Alaska Airlines: Expansionsdrang.
Mit einer von den Nordlichtern inspirierten Lackierung für ihre Dreamliner und einem Langstrecken-Drehkreuz in Seattle stellt Alaska Airlines die Weichen für weltweite Expansion. Sie will damit Konkurrentin Delta Air Lines überholen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg