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Boeing

Dreamliner-Veteran leitet 797-Programm

Noch ist nicht klar, ob Boeing wirklich ein neues Flugzeugmodell lanciert. Doch der Flugzeugbauer arbeitet zielstrebig auf eine baldige Lancierung einer 797 hin.

Boeing hat einen weiteren Schritt getan: Der Flugzeugbauer hat ein Team mit eigenen Büros für sein neuestes Flugzeugprojekt gebildet, das gemeinhin unter dem Namen 797 bekannt ist. So ganz festlegen will er sich aber damit nicht. «Um klar zu sein: Das bedeutet nicht, dass wir das Programm nun offiziell starten oder dass klar ist, wann und ob wir damit weitermachen», schrieb Kevin McAllister, Chef von Boeings Passagierflugzeugsparte, in einem internen Schreiben, das der Seattle Times vorliegt.

Allerdings deutet einiges darauf hin, dass der amerikanische Flugzeugbauer es Ernst meint. Chef des Middle-of the-Market-Programms ist Mark Jenks. Und der leitete bisher das Dreamliner-Programm und war bei der Entwicklung des Langstreckenfliegrs von ganz früh an dabei. Er habe einen reichen Erfahrungsschatz und aus dem 787-Programm sehr viel gelernt. Damit sei er der ideale Kandidat, um ein neues Flugzeugprogramm zu führen und die damit verbundenen Risiken in den Griff zu bekommen, so McAllister. Ein Entscheid über die 797 werde 2018 fallen, so der Manager weiter.

Nische der 757

Das neue Flugzeug soll die Nische füllen, welche die Boeing 757 hinterlässt – zwischen der größten 737 und dem kleinsten Dreamliner. Die Reichweite soll deutlich unter der des Dreamliner liegen, doch das Flugzeug soll deutlich mehr Passagiere fassen als die größte Boeing 737. Der Konzern hat laut eigenen Angaben bereits Gespräche mit über 50 Airlines geführt, die an so einem Flugzeug interessiert wären. Der Hersteller sieht Potenzial unter anderem auf Flügen zwischen Städten in Südostasien oder auf weniger stark nachgefragten Transatlantik-Strecken, wie etwa Washington – Budapest.

Bei der diesjährigen Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris hatte  Entwicklungschef Mike Delaney bereits einige Details über das mögliche neue Flugzeug verraten. Die Konstruktion des Fliegers werde deutlich einfacher sein als bei anderen neuen Modellen, ist er überzeugt. Man habe zum Beispiel bei den Flügeln der neuen Boeing 777X wichtige Vorarbeit geleistet, auf die das neue Flugzeug aufbauen könne, so der Manager. Erst kürzlich hat Boeing das Composite Wing Center eröffnet», in dem die Tragflächen für die 777X hergestellt werden. Dort ergäben sich auch viele Möglichkeiten für andere Programme über die 777 hinaus.

Verbundwerkstoffe beim Rumpf?

Auch beim Rumpf der 787 könne man anknüpfen. Der Dreamliner ist aus Verbundwerkstoffen gebaut, was bei neuen Flugzeugen dank des geringeren Gewichts für mehr Effizienz sorgt. Auch das neue Flugzeug könnte ganz aus aus Verbundwerkstoffen gebaut sein.