Air France nimmt sie nicht wieder in Betrieb. Ihre Airbus A380 stehen in Tarbes.

In TarbesDeutsches Unternehmen lässt drei Airbus A380 verschrotten

Im südfranzösischen Tarbes werden drei weitere Airbus A380 zerlegt und recycelt. Auftraggeber ist ein deutsches Unternehmen, das sich gute Geschäfte mit den Ersatzteilen erhofft.

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Leipzig ist nicht der Nabel der Luftfahrtwelt. Doch in der ostdeutschen Stadt sitzt ein wenig bekanntes, aber weltweit aktives Unternehmen mit mehr als zwanzig Jahre Erfahrung. East Merchant heißt es und berät, organisiert und verwaltet bei Flugzeugkäufen. Eng verbandelt ist es mit der Leasingfirma Crianza Aviation mit Filialen in der ganzen Welt - auch in Leipzig.

Und diese beiden Unternehmen haben nun beschlossen, drei Airbus A380 zerlegen zu lassen, wie sie am Mittwoch (24. Oktober) bekannt gaben. Dies geschieht bei Tarmac Aerosave im französischen Tarbes. In den kommenden Monaten sollen die noch brauchbaren Teile aus den Superjumbos ausgebaut und der Rest der Flieger recycelt werden.

Unklar, welche A380 es sind

Die drei A380 stehen bereits geparkt in Tarbes. Um welche Exemplare es sich genau handelt, verraten Tarmac Aerosave und East Merchant nicht. Am südfranzösischen Flughafen stehen aber unter anderem Superjumbos von Air France,Malaysia Airlines, Thai Airways International und weiteren Fluggesellschaften.

Auf der Webseite von East Merchant sind in der Rubrik «Track Record» vier Posten mit Airbus A380 aufgeführt: «Dr. Peters Group / Air France 4 Airbus A380-800», «Lloyd Fonds / Singapore Airlines 1 Airbus A380-800» und «Wealth Cap / Singapore Airlines 3 Airbus A330-300, 2 Airbus A380-800».

Aufwändiger Prozess

Was einfach klingt, ist ein aufwändiger Prozess. In einem ersten Schritt müssen potenziell noch vorhandene Flüssigkeiten aus dem Flugzeug abgelassen werden. Dann werden alle beweglichen Teile abgeschraubt. Fenster, Sitze, Fahrwerksteile, Klappen – alles, was noch verkauft werden kann, wird abmontiert. Im zweiten Schritt werden diese Teile gereinigt, auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft, registriert, verpackt und eingelagert.

Danach beginnen die Fachleute, den Rumpf mittels Funkenerosion zu zerlegen. Ein Teil des Materials wird entsorgt, ein anderer kann wiederverwendet werden. Dazu gehört Aluminium, aus dem beispielsweise Fensterrahmen, aber auch neue Flieger werden können. Tarmac Aerosave schätzt, dass 92 Prozent des Gewichts eines A380 recycelt werden können.

Schon 25 verschrottete Airbus A380

Die Entscheidung für den komplizierten Prozess hat einen guten Grund: Die Nachfrage nach A380-Ersatzteilen steigt, seit immer mehr der XL-Flieger wieder in Betrieb genommen werden. Tarmac Aerosave hat bereits mehrere Exemplare zerlegt, etwa von Singapore Airlines.

Weltweit wurden gemäß dem Luftfahrdatenportal CH Aviation bereits 25 Airbus A380 verschrottet. Das sind rund 10 Prozent aller gebauten Exemplare. Das jüngste war das mit der Seriennummer 115, das 2013 an Air France ausgeliefert worden war.

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