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ACJ Two Twenty

Der erste A220-Businessjet geht an Hotel-Mogul aus Dubai

Über die Schweizer Firma Comlux geht der erste ACJ Two Twenty an einen Unternehmer aus Dubai. Der will mit dem Jet von Airbus wohlhabende Gäste seiner Hotels befördern.

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Im Oktober 2020 stellte Airbus mit dem ACJ Two Twenty die Businessjet-Variante des A220 vor – und dazu gleich Comlux als Erstkunden mit zwei bestellten Flugzeugen. Die Schweizer Firma ist auf den Ausbau und den Betrieb von Businessjets spezialisiert. Den ersten ACJ Two Twenty wird sie ausbauen und betreiben, Eigentümer des Jets wird allerdings Kabir Mulchandani und dessen Unternehmen Five Hotels aus Dubai, wie nun bekannt wurde.

Der Deal wurde am Dienstag (16. November) in Mulchandanis Hotel Five Palm Jumeirah bekanntgeben und gefeiert. Zu Mulchandanis Hotels namens Five gehört neben dem Palm Jumeirah auch das Jumeirah Village. Beides sind Fünf-Sterne-Häuser. 2022 und 2023 wird das Unternehmen jeweils ein weiteres Hotel in Dubai in Betrieb nehmen. Und im Juni 2023 soll das ehemalige Atlantis in Zürich seine Tore wieder öffnen – dann als Five-Hotel.

Fußballprofis im Visier

Mulchandani sagte, man habe international auch noch weitere Expansionspläne, könne aber noch keine Details nennen. Der A220-Businessjet wird 2023 den Betrieb aufnehmen und zahlungskräftige Hotelgäste befördern. Auch andere gutbetuchte Kunden sollen das Flugzeug chartern, so etwa englische Premier-League-Fußballclubs für Flüge ins Wintertrainigslager. Zudem will Mulchandani mit seiner Familie den Flieger privat nutzen.

Der Hotel-Mogul mit indischen Wurzeln sagte, im Gegensatz zu anderen Businessjets wie etwa Bombardier Global 7500, Gulfstream G700 oder der kommenden Falcon 10X biete der ACJ Two Twenty durch seinen breiten Rumpf viel mehr Optionen bei der Ausstattung der Kabine, und das bei vergleichsweise niedrigen Betriebskosten. Der Kaufpreis für das Airbus-Flugzeug sei zwar höher, die Hotel-Kette habe damit aber viel mehr Möglichkeiten.

Marke Five soll profitieren

«Es garantiert uns Verbindungen von Dubai zu jedem Ort in Afrika, Europa und Asien», so Mulchandani. Dabei denke er an Ziele wie etwa Kapstadt, Tokio oder Reykjavik. Airbus gibt die Reichweite des Modells mit 5650 Seemeilen oder 10.463 Kilometern an. Zum Vergleich: Die Airline-Variante des A220 bringt es maximal auf 3450 Seemeilen oder 6390 Kilometer.

Der Millionär hat keine Zweifel daran, zahlungskräftige Passagiere zu finden. «Wir haben Gäste, die geben an einem Abend mehr Geld für Champagner aus als für Flüge von Zürich nach Dubai und zurück», sagt Mulchandani. Dennoch macht er sich keine Illusionen über die Verdienstmöglichkeiten mit dem Jet. «Werden wir damit eine Menge Geld verdienen? Nein», so der Unternehmer. «Aber was er für unsere Marke tun wird, ist unbezahlbar.»

Kennzeichen 9H-FIVE

Mulchandani und seine Firma Five erhalten den ersten Prototyp des ACJ Two Twenty. Der Jet wird das Kennzeichen 9H-FIVE bekommen und somit wohl über Comlux’ Ableger in Malta registriert. Das Schweizer Unternehmen will den Flieger um den Jahreswechsel herum in Empfang nehmen und am 2. Januar 2022 mit dem Ausbau beginnen. Airbus nennt keinen Kaufpreis für das Modell, er soll aber zwischen 70 und 80 Millionen Dollar liegen.

In der oben stehende Bildergalerie sehen Sie, wie 9H-FIVE von aussehen wird.