Letzte Aktualisierung: um 19:13 Uhr

Delta will die B717 von Southwest

Delta wird der größte Nutzer der B717. Und Southwest ist den Flugzeugtypen los. Beide versprechen sich etwas davon.

Eigentlich hat Southwest eine ziemlich gut funktionierende Strategie: Der amerikanische Billigflieger nutzt ausschließlich Boeing B737. Das bedeutet geringere Kosten bei Ausbildung und Wartung. Doch 2010 tat Southwest etwas für ihre Strategie Ungewöhnliches. Die Fluggesellschaft kaufte die Konkurrentin Air Tran. Die Fluglinie aus Florida hat in ihrer Flotte neben 52 Boeing B737 auch noch 88 Flieger vom Typ B717. Boeing produziert diese Jets bereits seit 2006 nicht mehr. Geflogen ist der erste aus Air-Trans-Bestand aber erst 1998.

Seit dem Kauf gehörten zum Southwest-Hangar also neben den B737 auch die weniger populären und ältlicheren B717. Doch das passiert dem Management nicht. Alle 88 B717 verpachtet der Billigflieger nun an Delta Airlines. So wolle man die Kostenstruktur wieder senken und effizienter werden, heißt es von Southwest. Die vom Passagieraufkommen her größte Airline der Welt wird damit auch diejenige mit den meisten B717 in ihrer Flotte. Delta will die neuen Flieger auf regionalen Strecken nutzen.

Angenehmeres Reiseerlebnis

Dort sollen sie bisherige 50-Sitzer ersetzen und so den Passagieren ein angenehmeres Reiseerlebnis zu bieten, so Delta-Geschäftsführer Richard Anderson gemäß der Zeitung Seattle Post Intelligencer. Durch die zusätzlichen verfügbaren Plätze hätten die Reisenden nun mehr Möglichkeiten, sich für die Business- oder die Economy-Comfort-Class zu entscheiden.

Zusätzliche Kosten in der Ausbildung wird die Trasaktion für Delta nicht bedeuten. Die Fluglinie hat bereits 180 Flieger aus der DC9/MD80-Familie. Da die B717 ursprünglich ebenfalls vom Hersteller McDonnell Douglas kam und erst durch die Fusion 1997 zu einer Boeing wurde, sind die Piloten für den Flieger bereits geschult. Anders sieht es bei Southwest aus. Das Kabinenpersonal von Air Tran ist zwar bereits ebenfalls auf Boeing B737 ausgebildet, doch die Piloten sind es nicht. Sie sollen nun auf den Typ B737 umgeschult werden.