Letzte Aktualisierung: um 9:33 Uhr

Rätsel um Landung in Schiphol

Eine Maschine von Delta musste letzte Woche außerplanmäßig in Amsterdam landen. Experten machten nun etwas Ungewöhnliches aus.

Der Zwischenfall an sich war nicht besonders außergewöhnlich. Delta-Flug DL99 war am letzten Mittwoch (7. August) unterwegs auf dem Weg von Paris nach Detroit. Doch schon kurz nach dem Start bemerkte die Crew Probleme mit den Landeklappen. Sie konnten nach dem Start nicht wieder richtig eingefahren werden. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Maschine über dem Ärmelkanal. Sie kehrte um und zog Schleifen, um Kerosin abzulassen. Fünf Stunden nach dem Start folgte die Sicherheitslandung in Amsterdam Schiphol. Die Landung verlief normal.

Doch etwas lief beim Flug des Airbus A330-300 mit 292 Passagieren und elf Crewmitgliedern an Bord anders als üblich. Als die Maschine über dem britischen Norwich kreiste um Treibstoff zu verbrennen, änderte sich die Frequenz, auf der die Piloten mit dem Boden kommunizierten. Vom Funk für Zivilflieger schaltete das Delta-Cockpit auf eine militärische Frequenz, wie das Fachmagazin The Aviationist berichtet. Normalerweise aber würde man bei einem Flieger in Not die angestammte Frequenz so lange wie möglich halten.

Normale Erklärung?

Gut möglich, dass es dafür eine ganz normale Erklärung gibt. Wenn etwa zur Zeit, in welcher der A330 kreisen musste, auch ein militärisches Flugzeug im selben Gebiet war, könnte es für die Lotsen schlicht einfacher gewesen sein, beide Flieger dem Militär zu überlassen. Wie der Aviationist berichtet, befand sich zur Zeit des Zwischenfalls tatsächlich eine Maschine der französischen Luftwaffe im Gebiet. Doch von anderen Quellen heißt es, dass der Grund diplomatischer Natur gewesen sei.

In der vergangenen Woche stellten die amerikanischen Behörden eine weltweite Reisewarnung aus. Wegen terroristischer Bedrohungen wiesen sie US-Bürger an, weltweit mit besonderer Vorsicht zu reisen. 19 Botschaften der Vereinigten Staaten wurden am Sonntag (11. August) geschlossen, weil besondere Gefahr bestand. An Bord der Delta-Maschine sei ein US-Diplomat gewesen, der aus Sicherheitsgründen zurück in die USA geflogen werden sollte, heißt es. Deshalb der Frequenzwechsel. Es gibt weder eine Bestätigung noch ein Dementi für diese Theorie.