Pilot Zaharie Ahmad S.: Er flog per Simulator in eine ähnliche Richtung

AbschlussberichtDas Rätsel der MH370-Simulatorflüge

Der Abschlussbericht zu Flug MH370 gibt wenig Klarheit über die Absturzursache der Maschine von Malaysia Airlines. Er beschäftigt aber eingehend mit den Testflügen des Flugkapitäns.

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MH370 ist die Titanic der Luftfahrt – nur ohne Wrack. Was beide Unglücke gemeinsam haben, sind die Rätsel, die sie umranken. Nichts macht das deutlicher als der Abschlussbericht zu Flug MH370 vom 8. März 2014. Auf 440 Seiten werden alle Anhaltspunkte auseinandergenommen, alle Parameter geprüft, nur um zum Schluss zu kommen: Konkrete Hinweise darauf, wo sich das Wrack der verschwundenen Boeing 777-200 von Malaysia Airlines befindet, gibt es nicht.

Eine Frage, die im Abschlussbericht des Australian Transport Safety Bureau ATSB wieder aufgegriffen wird, ist die nach der Rolle des Flugkapitäns. Schon kurz nach dem Verschwinden des Flugzeugs war bekannt geworden, dass er auf einem Flugsimulator zu Hause ähnliche Routen geübt hatte wie die, die man als finalen Flug von MH370 vermutet. Doch die Theorie eines erweiterten Selbstmordes wurde von den Behörden schnell ad acta gelegt.

Genaue Route

Nun scheint sie wieder mehr Berechtigung zu erhalten. Im Abschlussbericht zeigen die Ermittler genau auf, was der Pilot auf dem Simulator übte. «Sechs Wochen vor dem Zwischenfall hatte der Kapitän seinen Simulator genutzt, um eine Route zu fliegen, die der Route von MH370 ähnlich war», heißt es. Sie habe entlang der Straße von Malacca und dann links in Richtung des südlichen Indischen Ozeans geführt.

Das habe den Ermittlern auch Anlass gegeben, das Suchgebiet im Meer so festzulegen, wie sie es schlussendlich taten. Das alles klingt ziemlich besorgniserregend – war aber von Malaysias Transportministerium heruntergespielt worden. Im Simulator seien «tausende Destinationen» eingegeben worden, hieß es damals. Einige der geflogenen Routen wurden auch gelöscht.

Viele Ähnlichkeiten

Das ATSB nahm die Inputs des Simulators aber offenbar ernst. Sie haben den Pfad im Bericht genau wieder gegeben. Das Flugzeug, das der Kapitän im Simulator nutzte, war eine Boeing 777-200 LR. Flug MH370 war eine Boeing 777-200 ER. Der fragliche Simulatorflug startete ebenfalls in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. Danach könne man verfolgen, wie er das Flugzeug die Straße von Malakka entlang gesteuert habe.

Danach wird es verstörend, denn: Im Simulator ist erkennbar, dass das Flugzeug so lange flog, bis es kein Kerosin mehr hatte. Und dann sind die Daten nicht mehr vereinbar mit MH370, so die Ermittler, denn: Bei der letzten Dateneingabe sei das Flugzeug im Simulator rund 7800 Kilometer geflogen. «Das war weiter, als der Treibstoff an Bord von MH370 gereicht hätte», heißt es. Zudem sei der Pfad nicht mit dem Weg vergleichbar gewesen, den die Ermittler basierend auf Satellitendaten errechnet hatten.

Suche eingestellt

All das ist nur ein Teil des riesigen Berichtes. Umso verstörender ist noch einmal das Ergebnis, zu dem die Ermittler kommen: Ohne das Wrack sei es unmöglich, einen Absturzgrund zu definieren. Und die Suche nach dem Wrack ist bis auf Weiteres eingestellt.

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Strömungsmodell: Der Bereich innerhalb der magentafarbenen Linien wurde per Sonar abgesucht. Die weiße Linie zeigt an, wo MH370 abgestürzt sein könnte. Die Punkte symbolisieren Trümmerteile, die bis zum 23. März 2014 teilweise zu den Orten der Satellitenaufnahmen, vor allem PHR4, gedriftet seien könnten.

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