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China: Spitzenlöhne für Piloten

Im Reich der Mitte herrscht ein hoher Pilotenbedarf. Daher setzen Chinas Airlines auf ausländische Crews – und bieten dafür ziemlich hohe Gehälter.

Chinas Luftfahrt wächst und wächst. Nur in den USA ist der Inlandsmarkt inzwischen noch größer. Doch die Volksrepublik holt auf. Im Juli wuchs der Luftverkehr gegenüber dem Vorjahr um fast 15 Prozent. 2088 Flugzeuge fliegen momentan für die Anbieter des Riesenreiches. Mehr als 800 Bestellungen stehen noch aus.

Und für die vielen Fluggeräte braucht es auch fähige Kapitäne. Doch auch wenn das Land seine eigenen Piloten ausbildet – bis sie es zum Kapitän schaffen, vergehen zehn Jahre. Und in dieser Zeit fehlen sie im täglichen Einsatz. Diese suchen die chinesischen Fluggesellschaften nun vermehrt im Ausland.

USA gefragt

Die Fluglinien schielen vor allem in die USA. Dort sind die Piloten alles andere als zufrieden mit ihrer Bezahlung. Der Durchschnittslohn für erfahrene Flugkapitäne bei einer großen amerikanischen Airline liegt laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung The Wall Street Journal bei 135’000 Dollar. In China bieten die Airlines deutlich mehr. Hainan beispielsweise lockt mit Gehältern von 270’000 Dollar. Um 30 Prozent erhöhten chinesische Airlines ihre Gehälter für ausländische Piloten in den vergangenen 18 Monaten, um für sie attraktiver zu werden.

In Deutschland sieht es bei den Gehältern unterschiedlich aus. Kapitäne verdienen bei der Lufthansa umgerechnet zwischen 175’000 und 300’000 Dollar. Bei Air Berlin sind es zwischen rund 120’000 und rund 180’000 Dollar. In der Schweiz beträgt der Durchschnitt umgerechnet etwa 180’000 Dollar. Die wirklich hohen Gehälter der dienstältesten Kapitäne liegen bei rund 250’000 Dollar, heißt es auf der Seite Pilots Jobs Network.

Sechs Prozent aller Piloten

Dem Lockruf nach China sind schon viele Kapitäne aus dem Westen gefolgt. Seit 2003 können die Fluggesellschaften ausländische Crews einstellen. Inzwischen machen sie rund 6 Prozent aller kommerziellen Piloten des Landes aus. Tendenz steigend: 60 Prozent der offenen Stellen auf dem Portal Flightglobal etwa stammen von chinesischen Arbeitgebern.