Letzte Aktualisierung: um 23:09 Uhr

Chinas C919 soll bald fliegen

Der größte chinesische Passagierjet seit Jahrzehnten kommt offenbar gut voran. Schon im nächsten Jahr soll er das erste Mal abheben.

Geht es nach dem Willen der Regierung, fliegt die erste C919 schon sehr bald. Der neu entwickelte Passagierjet für 168 bis 190 Passagiere soll Anfang 2014 seinen Jungfernflug antreten, berichtet die chinesische Zeitung Peoples Daily. 2013 sei ein «entscheidendes Jahr» für den ersten in Eigenregie entwickelten Passagierjet der Volksrepublik, so Comac-Chefdesigner Wu Guanghui. Man habe die verschiedensten Schwierigkeiten inzwischen überwunden. Einfach war das offenbar nicht. Denn im Land gebe es bislang kaum Erfahrung beim Bau eigener Passagierflieger, so Wu Guanghui. Auch die Ressourcenbeschaffung sei nicht immer einfach gewesen.

Doch nun befindet sich das C919-Programm offenbar auf Kurs. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Tests am Boden durchgeführt werden. Auch über 40-Windkanal-Tests soll der Flieger noch 2013 bestehen. Für die Testläufe sollen am Pudong International Airport eigens für das Programm eine vierte und fünfte Piste gebaut werden.

Weniger abhängig vom Westen

Rund 1,6 Milliarden Dollar steckte der chinesische Staat insgesamt schon in das Programm, welches auch die Entwicklung des ARJ-21-Regionalfliegers umfasst. Ziel ist, im Luftverkehr weniger abhängig von westlichen Herstellern zu sein. Produktion und Zusammensetzung der Comac-Flieger finden in China statt. 150 C919 sollen bis 2020 produziert werden. Das sollte zu erreichen sein. Denn bisher meldet Comac schon 380 Bestellungen für den Flieger.

Wirklich Bahnbrechendes erwartet man in der Branche nicht vom neuen chinesischen Flieger. Der Wettbewerbsvorteil ergibt sich aus der Sparsamkeit. Der Jet verbraucht 15 Prozent weniger Kerosin als die Konkurrenzprodukte Airbus A320 und Boeing B737NG. Außerdem dürfte der C919 weniger kosten als die Produkte der Wettbewerber. Diese sind mit etwa 90 Millionen Dollar angeschrieben, für den C919 ist noch kein Listenpreis angegeben. Aber Comac kündigte bereits einen günstigeren Preis an.