Learjet 75: Das jüngste Modell der Bombardier-Tochter findet kaum mehr Käufer.

Learjet 75: Das jüngste Modell der Bombardier-Tochter findet kaum mehr Käufer.

Sefjo/Wikimedia/CC

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Traditionsmarke Learjet könnte verschwinden

Analysten rechnen damit, dass Bombardier die Tochtergesellschaft Learjet bald verkauft. Der oft genannte amerikanische Interessent Textron Aviation hat aber nur ein Interesse.

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Nach massiven Verlusten bleibt beim Zug- und Flugzeugbauer Bombardier kein Stein auf dem anderen. Auch die Marke Learjet ist von den einsncheidenden Maßnahmen der Kanadier nicht ausgenommen. Im Rahmen der im Februar bekanntgegebenen Sanierung sollen am Standort in Wichita 220 Stellen wegfallen.

Damit nicht genug: Vorletzte Woche haben 30 zusätzliche Learjet-Mitarbeiter die Kündigung erhalten. Zuvor hatten Äußerungen von Konzernchef Alain Bellemare Spekulationen über einen baldigen Verkauf von Learjet Auftrieb erhalten. Im Markt für kleine Businessjets herrsche ein «Überangebot», was auf Preise und Verkaufszahlen drücke, so Bellemare. Bombardier beobachte den Markt genau und werde gegebenenfalls handeln, sagte der Chef, ohne konkret zu werden.

Sparte ohne Wachstumspotenzial

Für einige Analysten ist klar, dass ein Verkauf von Learjet Sinn machen würde. Mit der Veräußerung könnte Bombardier die drückenden Konzernschulden reduzieren und eine Sparte ohne Wachstumspotenzial loswerden, so ein Experte des Finanzdienstleisters Cowen gegenüber der Zeitung Financial Post. Als möglicher Käufer stehe Textron Aviation bereits in den Startlöchern.

Die Flugzeugsparte von Textron ist ebenfalls in Wichita beheimatet. Für Textron scheint der Kauf deshalb tatsächlich eine Option zu sein. «Wenn Learjet zum Verkauf steht und der Preis stimmt, wird Textron das Angebot prüfen», schreibt der Konzern. Das Interesse der Amerikaner dürfte in erster Linie den Kunden von Learjet gelten und weniger den Flugzeugen.

Cessna Citation statt Learjet

Mit Beechcraft, Cessna und Hawker besitzt Textron bereits drei Flugzeugmarken, die teilweise in direkter Konkurrenz zum Learjet 70/75 stehen. Lokale Medien in Kansas rechnen damit, dass Textron nach dem Kauf die Produktion einstellen würde, um nicht die eigenen Verkäufe zu kannibalisieren. Für die bisherigen Learjet-Kunden dürfte vor allem die Cessna-Citation-Familie interessant sein.

Die Entwicklung des Learjet 85 wurde im Herbst 2015 aufgrund fehlender Nachfrage und knapper Finanzen eingestellt. Bombardier hatte damit 2,6 Milliarden Dollar in den Sand gesetzt. Weil sich zudem die Produktion des Learjet 60 in einer «Pause» befindet, ist der Learjet 70/75 das einzige Bombardier-Flugzeug, das noch in den USA gefertigt wird. Doch die Businessjets haben sich zuletzt schlecht verkauft.

Verkäufe eingebrochen

Während 2015 noch 32 Learjets ausgeliefert werden konnten, waren es im ersten Halbjahr 2016 nur noch sechs. Selbst wenn der Verkauf an Textron am Ende nicht zustande kommen würde, droht die einst stolze Marke in der Versenkung zu verschwinden.

Seit der Gründung als Swiss American Aviation Corporation (SAAC) durch den amerikanischen Erfinder William P. Lear in den Fünfzigerjahren hat Learjet mehr als ein Dutzend Geschäftsreiseflugzeuge herausgebracht, welche die Industrie geprägt haben. 1990 wurde Learjet dem kanadischen Bombardier-Konzern einverleibt und seither als Tochtergesellschaft weitergeführt. Wie die ganze Branche hat auch Learjet noch immer mit den Spätfolgen der Finanzkrise ab 2007 zu kämpfen.

Werfen Sie in der oben stehenden Bildergalerie einen Blick auf die Learjet-Produktefamilie.

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