Korean Airs einzige Boeing 787-8 am Berliner Flughafen: Die Maschine ist weltweit im Einsatz.
HL8508

Die bewegte Geschichte des VIP-Dreamliners von Korean Air

Es ist der einzige VIP-Dreamliner bei einer Linienairline. Die Geschichte der elften produzierten Boeing 787, die heute für Korean Air fliegt, ist bemerkenswert.

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Boeing hat von seinem kleinsten Dreamliner, der Boeing 787-8, seit der Erstauslieferung 2011 rund 380 Exemplare an Kunden übergeben. Erstkundin war im Oktober 2011 die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways. Deutlich illustrer ist der Kreis der 787-8 in der BBJ-Version. BBJ steht für Boeing Business Jet, die Variante des Großraumjets als exklusiver VIP-Flieger.

Nur zehn Exemplare der 787-8-BBJ sind bisher weltweit im Einsatz. Fast alle sind für Staaten oder Königshäuser von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten über Tadschikistan bis Brunei im Einsatz, wie aus Daten des Luftfahrtdatenanbieters CH Aviation hervorgeht. Nur eine einzige Linienfluggesellschaft betreibt einen VIP-Dreamliner: Korean Air.

Sechs Jahre bis zum Erstflug

Die Geschichte der Maschine mit der Seriennummer MSN 41987 begann schon 2009. Sie ist der elfte Dreamliner, den Boeing je montiert hat und gehört damit zur ersten Generation der Flugzeugfamilie. Leider wurden die Maschinen aber fehlerhaft montiert und waren für den Verkauf an eine Fluggesellschaft letztlich ungeeignet.

Dadurch konnte die MSN 41987 nicht wie geplant an Japan Airlines oder als nachrückende Airline an die russische Fluglinie Transaero ausgeliefert werden. Erst sechs Jahre nach dem Beginn der Montage, absolvierte die Maschine 2015 ihren Erstflug.

Unfall beim VIP-Umbau

Weil es keinen Abnehmer gab, blieb Boeing keine andere Möglichkeit als Dreamliner Nummer elf einzulagern. So wurde der Flughafen Grant County in Moses Lake im US-Bundesstaat Washington lange Jahre die Heimat des Fliegers. 2018 entschied man sich, die Maschine zum VIP-Jet umzubauen. Dabei kam es im März zu einem kostspieligen Unfall.

Während der Umbauarbeiten knickte das Bugrad weg. Der vordere Rumpf aus Kohlefaser schlug auf dem Boden auf, ebenso wie das Triebwerksgehäuse. Niemand wurde verletzt, aber das Flugzeug erlitt Schäden. Letztlich kaufte Korean Air die Maschine zu einem unbekannten – aber wohl niedrigen – Preis. Die Koreaner planten nicht, den VIP-Dreamliner als reguläres Verkehrsflugzeug einzusetzen. Beim Kauf hieß es, dass Korean die Maschine für einen anonymen VIP-Kunden betreiben wolle.

Auch andere Fluggesellschaften setzten auf Business-Jet-Sparte

Erst am 10. Juni 2022 konnte Korean Air die Maschine als viertes Flugzeug ihrer Businessjet-Sparte vorstellen. Vorher hielt die Corona-Pandemie das Flugzeug am Boden. Der Dreamliner verfügt über 39 Plätze und soll über ein sehr exklusives Interieur verfügen. Die verwendeten Materialien reichen von Walnussholz bis Marmor. Neben mehreren Zimmern, einer Bar und großen Küchen soll der Dreamliner unter anderem über einen Fitnessraum verfügen.

Neben dem Dreamliner mit der Kennung HL8508 gehören auch eine Boeing 737-700 BBJ mit 28 Sitzen, Eine Bombardier Global Express mit sowie eine Gulfstream G650ER zur Flotte von Koreans Business-Sparte. Die Airline ist nicht die einzige, die in dem Segment vertreten ist. Auch ANA, Emirates, Qatar Airways, Japan Air Lines, Delta Air Lines sowie United Airlines verfügen über das Geschäftsfeld.

Das Flugzeug ist langfristig verleast

Auf der Website von Korean Air ist die Maschine nicht gelistet. «Das Flugzeug ist zurzeit langfristig verleast», teilt ein Sprecher von Korean Air auf Anfrage von aeroTELEGRAPH mit. Dabei soll es sich um das koreanische Unternehmen Hanwha Techwin Aviation handeln.

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