Letzte Aktualisierung: um 8:28 Uhr

Probleme mit Ersatzteilen

British Airways muss 15 Prozent der Dreamliner-Flotte am Boden lassen

Weil die Rolls-Royce-Triebwerke Probleme machen und es keine Ersatzteile gibt, kann British Airways nicht alle Boeing 787 einsetzen. Das sorgt auch für Flugstreichungen.

Im Fokus standen in den vergangenen Monaten vor allem Triebwerke von Pratt & Whitney. Denn wegen Problemen mit vielen Motoren, die unter anderem Airbus A320 Neo und A220 antreiben, gab es Probleme, die eine gründliche Überprüfung nötig machten. Viele der Jets weltweit blieben am Boden. Doch auch mit Langstreckenmotoren gibt es Probleme.

Aktuell kämpft zum Beispiel British Airways damit. Und das wirkt sich auch auf den Flugplan mit den Dreamlinern der Airline aus. Die Rolls-Royce-Triebwerke vom Typ Trent 1000 machen gerade Probleme, berichtet die Zeitung Sunday Times.

Flüge werden gestrichen

Wie genau diese Probleme aussehen, wird nicht spezifiziert. Jedoch braucht British Airways Ersatzteile, um sie zu lösen. Und Ersatzteile sind gerade schwer zu bekommen. Aus diesem Grund ist die Fluglinie gezwungen, sechs ihrer 40 Boeing 787 am Boden zu lassen – etwa 15 Prozent der Teilflotte.

Das führt auch zu Flugstreichungen. Die Probleme und der Mangel an Ersatzteilen haben die Fluggesellschaft gezwungen, die Zahl der Flüge zwischen London-Gatwick und New York zu halbieren. Die tägliche Strecke von Gatwick nach dem Airport New York JFK fällt ganz aus.

«Glauben nicht, dass sich das Problem schnell lösen wird»

Auch die Anzahl der Flüge nach Katar wird reduziert. Und Dreamliner-Flüge nach Bangkok und Kuala Lumpur nimmt British Airways erst einmal nicht wieder auf. Die Airline bestätigt das gegenüber britischen Medien und erklärt, sie habe keine andere Wahl.

«Wir haben diese Maßnahme ergriffen, weil wir nicht glauben, dass das Problem schnell gelöst werden kann, und wir wollen unseren Kundinnen und Kunden die Sicherheit bieten, die sie für ihre Reisepläne verdienen», so ein Sprecher. «Wir haben uns bei den Betroffenen entschuldigt und sind in der Lage, den meisten einen Flug am selben Tag mit British Airways oder einer unserer Partnerfluggesellschaften anzubieten.»

Lieferketten noch lang unter Druck

Rolls-Royce bestätigt die Probleme ebenfalls und erklärt, sie beträfen die gesamte Branche. Schon vor ein paar Monaten hatte der Triebwerkshersteller gewarnt, dass die Lieferketten bis mindestens 2026 unter Druck sein dürften.

Wer eine Boeing 787 kauft, muss sich zwischen zwei Triebwerkstypen entscheiden: das Trent 1000 von Rolls-Royce oder das GEnx von General Electric. Mit dem Trent-Triebwerk gab es immer wieder Probleme. Im November 2023 wurde bekannt, dass die Motoren wegen möglichen Rissen in den Triebwerksschaufeln untersucht werden müssen.

Gefahr von Abschaltung

«Es wurde berichtet, dass bei Triebwerksinspektionen an einigen wenigen betroffenen Teilen Risse und Ablösungen im geschweißten Bereich festgestellt wurden», so die europäische Behörde Easa damals. Wenn eine erhebliche Anzahl von Schaufelpaaren getrennt würde, könnte dies die Vibrationen verändern und zur Freisetzung von Schaufelmaterial führen.