Flugzeug von British Airways: Eines der Ziele heißt nun «Hong Kong Special Administrative Region of China».
Taiwan und Hongkong

British Airways kapituliert vor Chinas Zorn

Die britische Fluglinie hat auf chinesischen Druck hin Länderangaben auf ihrer Webseite angepasst. British Airways ist nicht die einzige Airline, die schon in geopolitische Fallen getappt ist.

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Wer Taiwan als eigenständigen Staat anerkennt oder auch nur darauf hindeutet, macht sich in China unbeliebt. Die Volksrepublik sieht die Insel als Teil des eigenen Territoriums. So zeigt sich die Regierung in Peking dieser Tage etwa «sehr unzufrieden», dass US-Präsident Donald Trump Reisen hochrangiger Regierungsvertreter nach Taiwan befürwortet.

Doch nicht nur Politiker bekommen Chinas Zorn zu spüren, wenn es um Taiwan geht. British Airways steht im Land gerade in der Kritik, weil die Fluggesellschaft Taiwan und Hongkong in der Länderauswahl ihrer Webseite aufgeführt hatte. Die Zeitung Global Times aus dem Einflussbereich der regierenden Kommunistischen Partei schrieb, Nutzer in sozialen Netzwerken würden verärgert darauf reagieren, dass die Fluglinie die beiden Gebiete wie unabhängige Länder aufgeführt habe. Sogar von Boykott sei die Rede gewesen.

Weitere Fluglinien betroffen

British Airways versicherte, man respektierte «die Souveränität und territoriale Integrität» Chinas und aktualisiere die Systeme. Nun ist in dem kritisierten Webseiten-Menü, in dem Nutzer ihren Aufenthaltsort auswählen können, im Englischen die Rede von «Hong Kong Special Administrative Region of China» und «Taiwan - China». Allerdings scheint die Fluglinie nur das Menü verändert zu haben, das im Mittelpunkt der Kritik stand. Denn wer sich bis zur Länderliste der British-Airways-Destinationen durchklickt, findet beide Ort weiterhin ohne die Zusatzangaben.

Das gleiche Problem wie nun British Airways hatten zuvor bereits andere Firmen. Im Januar entschuldigte sich Delta Air Lines dafür, Taiwan und Hongkong als eigene Länder aufgeführt zu haben. Auch Lufthansa und Mercedes Benz sollen laut chinesischer und taiwanischer Medien kürzlich ihrer Angaben angepasst haben. Heute ist in der Länderauswahl der Kranich-Airline zu lesen «Hong Kong, China» und «Taiwan, China».

Marriott-Webseite abgeschaltet

Im Januar hatten chinesische Behörden der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sogar die chinesische Webseite von Marriott eine Woche lang abgeschaltet. Die Hotelkette hatte Tibet, Macau, Taiwan und die ehemalige britische Kronkolonie Hongkong demnach in einer Umfrage als eigene Länder aufgeführt.

Auch andere Fluggesellschaften sind schon in ähnliche politisch-geografische Fallen getappt. So entschuldigte sich Hainan Airlines 2016 bei einem israelischen Passagier, dem aufgefallen war, dass seine Heimat im Bordunterhaltungssystem «Palästinensische Autonomiegebiete» hieß. Im selben Jahr zeigten Karten von Oman Air das Meer zwischen der Arabischen Halbinsel und dem Iran als Persischer Golf an. Nach Ansicht arabischer Länder müsste es jedoch Arabischer Golf heißen.

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